Augustinus de Gazothis, B. (13)

[355] 13B. Augustinus de Gazothis, Ep. (3. al. 8. Aug.) Dieser sel. Augustin, von seiner Familie de Gazothis genannt, wurde um das J. 1260 zu Trau (Tragurium) in der Diöcese Spalatro (Dalmatien) von vornehmen Eltern geboren. Frühzeitig trat er in den Orden des hl. Dominicus und bezog nach Ablegung seiner Profeß die Universität Paris, um sich hier in der Theologie auszubilden. Die Angabe Einiger, welche sogar in die Tagzeiten der Dominicaner zu Nocera Aufnahme fand, als habe er zu Paris den hl. Thomas von Aquin gehört, wird von Andern darum bestritten, weil es sich nachweisen lasse, daß er erst im J. 1286, also 12 Jahre nach dem Tode des hl. Thomas († 1274), in jene Stadt gekommen sei. Seiner Einsicht und seiner Tugenden wegen im J. 1303 auf den bischöflichen Stuhl von Zagrab (Zagrabia) an der Gränze von Slavonien und Croatien erhoben, verwaltete er sein hl. Amt mit der gewissenhaftesten Treue, mußte aber auf den Wunsch des Königs Robert von Sicilien nach 13 Jahren diesen Sitz mit dem von Nocera (Luceria, Lucera) [355] in Apulien vertauschen, auf welchem er verblieb bis zu seinem Tode, der im J. 1323 erfolgte. Papst Johannes XXII. erlaubte den Dominicanern in Nocera seine öffentliche Verehrung, was Clemens XI. im J. 1702 bestätigte. Wie Migne dazu komme, in dem Decrete dieses Papstes (resp. der S. Congregatio Rituum), welches seine öffentliche Verehrer nur auf die Diöcesen Spalatro, Zagrab und Nocera ausdehnte, eine Heiligsprechung zu entdecken, wissen wir nicht. Im Mart. Rom. für den Predigerorden steht sein Name am 8. Aug., welches wahrscheinlich der Tag seiner Erhebung oder Translation war.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 355-356.
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