Bernardus, SS. (7)

[460] 7SS. Bernardus, Gratia et Maria, MM. (21. Aug.) Dieser hl. Bernhard war der Sohn Almansors, maurischen Statthalters zu Valentia in Spanien, und bekleidete eine ansehnliche Stelle im Dienste seines Vaters. Zur Ablösung maurischer Gefangenen nach Barcelona geschickt, verirrte er sich mit seinen Gefährten in einem düstern Wald und sah sich gezwungen, in demselben zu übernachten; da hörte er einen wunderlieblichen Gesang, der zwei Stunden dauerte und ihn auf's Höchste entzückte. Bei einbrechendem Tage stieß er ganz in der Nähe auf die Zellen der Ordensansiedlung von Poplet und fand bei'm Eintritt Männer, deren Erscheinen auf ihn einen Eindruck machte, wie der von höheren Wesen. Er sandte seine Gefährten fort, blieb da, ließ sich taufen und nahm den Cisterzienserhabit. Seinem Eifer für das Heil der Seelen gelang es, seine Tante und seine zwei Schwestern, Gratia und Maria, zu bekehren, nicht aber seinen Bruder, unter dessen Händen dann er und seine Schwestern als Opfer ihres Glaubens im J. 1180 fielen. Ihre Leiber wurden nach Alcira, einer Stadt im Bisthum Valentia, übertragen, wo sie Gott mit Wunder verherrlichte. Im Mart. Rom. für die Cisterzienser stehen ihre Namen am 1. Juni, und kommt noch zu bemerken, daß nach den Bollandisten Gratia und Maria dem Cisterzienserorden nicht angehörten.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 460.
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