Bonfilius, B. (2)

[499] 2B. Bonfilius, (27. Sept.), Bischof von Foligni, wurde um das Jahr 1040 zu Osimo von frommen Eltern geboren und schon als Knabe der Abtei St-Maria de Storaco zur Erziehung übergeben. Als er das gehörige Alter erreicht hatte, machte er daselbst Profeß, wurde seiner Frömmigkeit wegen zum Priester [499] geweiht und hernach zum Prior eines von der Abtei abhängigen Klosters der Diöcese Foligni ernannt. Im Jahre 1070 zum Abte des Klosters St-Maria erwählt, wachte er strenge über die Beobachtung der hl. Regel und leuchtete durch seine Frömmigkeit und Tugend so sehr, daß der Klerus von Foligni nach dem Tode des Bischofs Azo keinen würdigern als ihn zu seinem Nachfolger erwählen zu können glaubte. Papst Gregor VII. selbst weihte ihn zum Bischof. Im Jahre 1096 begleitete er die Kreuzfahrer nach dem gelobten Lande, besah die heil. Stätten und lebte zehn Jahre in einer Höhle, einzig seines Heiles gedenkend. In einem Gesichte gemahnt, begab er sich zu Schiffe, um nach Italien zurückzukehren, und wurde zu Foligni mit Freuden empfangen; allein er wollte nicht daselbst bleiben, sondern zog sich in sein Kloster St-Maria in der Diöcese Osimo zurück, wo er eine eigene Zelle bewohnte. Die Bosheit einiger ausgearteter Brüder daselbst bewog ihn jedoch, den Wanderstab zu ergreifen, und er begab sich, obwohl altersschwach, in die Einsamkeit von Fara bei Cingoli, wo er noch mehrere Jahre im Beten und Fasten zubrachte und wohl vorbereitet am 27. Sept. 1115 aus dem Leben schied. Im Jahre 1681 wurde sein Leib nach Cingoli übertragen und in der Kirche des hl. Benedict, die den Silvestrinern gehörte, beigesetzt, weßhalb auch sein Name im Mart. Rom. für die Congregation der Silvestriner (und zwar am 27. Sept.) vorkommt.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 499-500.
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