Catharina de Ricciis, S. (2)

[582] 2S. Catharina de Ricciis, Mon. (13. al. 2. Febr.). Die hl. Katharina von Ricci, Priorin im Orden des hl. Dominicus, war die Tochter des Peter von Ricci und der Katharina Bonza, die beide aus einer sehr angesehenen Familie zu Florenz stammten, und wurde im Jahre 1522 in dieser Stadt geboren. Bei ihrer Taufe erhielt sie den Namen Alerandrina, den sie bei Ablegung der feierlichen Gelübde mit Katharina vertauschte. In den Kinderjahren wurde sie, da ihre Mutter bald starb, bei ihrer Pathin, einer gottesfürchtigen Matrone, erzogen, und später zu gleichem Zwecke in das Kloster Monticelli in Florenz, wo ihre Base als Nonne lebte, gebracht. Ins Vaterhaus zurückgekehrt, unterließ sie nichts in den gottseligen Uebungen, zu denen sie in der klösterlichen Einsamkeit angehalten worden war; allein die Gefahr der Zerstreuung, der sie im Umgange mit der Welt ausgesetzt war, brachte in ihr den Entschluß hervor, der Welt gänzlich zu entsagen und in ein Kloster zu treten. Mit Erlaubniß ihres Vaters ließ sie sich in das Dominicanerkloster der Stadt Prato in Toscana, wo ihr Oheim Beichtvater war, aufnehmen und nahm da in ihrem 14. Jahre den Schleier. Anfänglich wurde ihre Geduld durch schwere Krankheiten auf harte Probe gestellt; allein sie blieb standhaft und bediente sich der wieder erlangten Gesundheit zu den härtesten Bußübungen. Außerordentlich waren ihre Abtödtungen und die Züchtigungen ihres Leibes. Dafür ward sie auch vom Herrn mit hohen Gnaden bereichert und erhielt von Jesu Christo den Brautring. Obgleich noch sehr jung, wurde sie zur Novizenmeisterin ihres Klosters bestellt, und in ihrem 25. Jahre mußte sie das Amt einer ständigen Priorin übernehmen. Mit dem hl. Philippus Neri stand sie in stetem Briefwechsel, ohne ihn zu kennen; nur einmal hatte sie das Glück, ihn in einer Vision zu sehen und sich mit ihm über göttliche Dinge zu unterhalten. Die Betrachtung des leidenden Heilands war ihr liebstes Geschäft, und nur Gott kennt die Freudenentzückungen, deren seine Dienerin gewürdigt wurde. Endlich starb die hl. Katharina am Lichtmeßtage (2. Febr.) 1589 nach einer langen Krankheit, in einem Alter von 67 Jahren, und wurde von Papst Clemens XII. im J. 1732 »selig«, und im J. 1746 von Benedict XIV., der ihr Fest auf den 13. Febr. verlegte, »heilig« gesprochen. Ihr Name findet sich am 13. Febr. sowohl im allgem. Mart. Rom., als in dem besondern für die Dominicaner, und im letztern auch am 2. Febr. als an ihrem Todestage. Im Proprium der Diöcese Augsburg steht ihr Fest am 13. Februar sub ritu dupl. (But.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 582.
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