Clemens, SS. (2)

[633] 2SS. Clemens, Ep. et alii MM. (23. Jan.). Der hl. Clemens, Bischof von Ancyra, wurde im 3. Jahrhundert von einem heidnischen Vater und einer christlichen Mutter erzeugt, welche letztere ihn auf ihrem Sterbebette zum Martyrtode aufmunterte. Nach dem Hinscheiden seiner frommen Mutterwurde er von einer christlichen Matrone aufgenommen und unterrichtete bei ihr arme Knaben im christlichen Glauben, bis er in seinem 20. Jahre zum Bischof geweiht wurde. In der Diokletianischen Verfolgung beim Beginne des 4. Jahrhunderts wurde er ergriffen, grausam gemartert, in verschiedenen Städten Kleinasiens herumgeschleppt und endlich zu Ancyra enthauptet. Die Griechen zählen ihn unter die großen Martyrer (Megalomartyr). Zugleich mit ihm werden verehrt die hhl. Diakonen Agathangelus, Christophorus und Chariton, nebst vielen Knaben, welche zu Ancyra, dann die hhl. Soldaten Phengon und Euagrius, welche zu Amisium, und endlich viele Männer, Frauen und Kinder, welche zu Rom gelitten haben. – Im Mart. Rom. werden am 23. Jan. nur die hhl. Clemens und Agathangelus namentlich aufgeführt, und wird vom ersten bemerkt, daß ervor seiner Enthauptung öfters gewartert worden (saepius passus), was vermuthlich auf das Herumschleppen an verschiedene Orte Bezug hat, in denen er dann jedesmal von Neuem mißhandelt wurde. In seinen (übrigens keineswegs ächten) Acten lesen wir, daß er ein achtundzwanzigjähriges Martyrthum bestanden habe, indem man ihn so lange Zeit verschiedene Peinigungsarten habe erdulden lassen. Als die Lateiner im 13. Jahrhundert Constantinopel eroberten, brachten sie von da die Hirnschale des hl. Clemens mit nach Paris, von wo sie durch ein Geschenk der Königin Anna in die Abtei Val-de-Grâce kam.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 633.
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