Cornelius, S. (3)

[672] 3S. Cornelius, Centurio, Ep. (2. Febr. al. 13. Sept.). Dieser hl. Cornelius, welcher nach den Bollandisten nach seiner Bekehrung Bischof von Cäsarea geworden seyn soll, ist der Hauptmann, von dessen Bekehrung und Taufe durch den hl. Apostel Petrus die Apostelgeschichte Cap. 10 und 11 berichtet. Er war Hauptmann in der Heerschaar, welche die italische hieß (weil sie aus lauter in Italien gebornen Soldaten zusammengesetzt war), und lebte zu Cäsarea in Palästina unter der Regierung des Kaisers Tiberius. Wie die Schrift sagt, war er, obwohl ein Heide, fromm und gottesfürchtig und, was noch mehr ist, sein ganzes Haus, seine Verwandten und vertrauten Freunde waren es ebenfalls. Namentlich wird von ihm bemerkt, daß er viel Almosen gegeben habe. Es scheint sogar, daß er bestimmte Stunden des Tages dem Gebete widmete. Denn als er einst um die neunte Stunde (3 Uhr Nachmittags) betete (Cap. 10,3–48), erschien ihm ein Engel und wies ihn an Petrus zu Joppe, wo dieser bei einem Gerber wohnte. Cornelius ließ sofort den hl. Petrus zu sich bitten. Petrus, durch ein himmlisches Gesicht darauf vorbereitet, kam mit einigen Freunden nach Cäsarea, wurde von Cornelius ehrfurchtsvoll empfangen, und als dann während seiner Rede der hl. Geist über die Anwesenden kam, ließ er sie Alle taufen im Namen des Herrn. So war der hl. Cornelius der Erstling der Heidenwelt, der in das Christenthum eintrat, und Petrus, das Haupt der Kirche, nahm so den ersten Heiden in die Kirche auf, wie er beim Pfingstfeste der Erste war, welcher die Gemeinde des Herrn mit Gläubigen aus dem Judenthume vermehrte. Die Art und Weise der Bekehrung des hl. Cornelius läßt schließen, daß sein übriges Leben auch einer solchen wunderbaren Bekehrung entsprochen habe, wenn wir auch gleich nichts Näheres davon wissen. Wie bemerkt, halten ihn die Bollandisten für einen Bischof von Cäsarea; Andere glauben, er sei im kleinasiatischen Phrygien, oder noch anderswo Bischof gewesen; auch das Mart. Rom. spricht sich für seine bischöfliche Würde in Cäsarea aus. In der lateinischen Kirche wird sein Andenken am 2. Februar, in der griechischen aber am 13. September gefeiert. Was von der Auffindung und Uebertragung seines Leibes, die unter Theodosius dem Jüngern von Bischof Silvanus in Phrygien geschehen seyn soll, erzählt wird, ist ebenso ungewiß, als Alles, was von seinen weiteren Lebensverhältnissen nach seiner Bekehrung sich vorfindet.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 672.
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