Didacus, S. (2)

[748] 2S. Didacus (Didacius), (13. al. 12. 16. Nov.), Laienbruder aus dem Orden des hl. Franciscus, wurde aus einer unbedeutenden Familie in der Burg St. Nikola (Nicolaus de Portu) in der Diöcese Sevilla geboren und schon in frühester Jugend (ab ineunte aetate) von einem hl. Priester in den Anfangsgründen des vollkommenen Lebens unterrichtet. Das glühende Verlangen, den Fußstapfen Jesu des Gekreuzigten zu folgen, bewog ihn, der Welt für immer zu entsagen, und er trat in das Franciscanerkloster der Observanz zu Arrizasa, um als Laienbruder darin die Gelübde abzulegen. Mit einem Priester auf die canarischen Inseln gesandt, bewies er einen unermüdlichen Eifer in der Bekehrung der Götzendiener und wurde, obwohl nur ein Laie, von seinem Obern zum Quardian eines Klosters, das auf der Insel Forteventura gegründet worden war, ernannt. In der Folge wieder nach Spanien zurückgekehrt, wohnte er nacheinander in verschiedenen Klöstern seines Ordens, ohne im Mindesten in seinem Eifer nachzulassen, und war so in Gott vertieft, daß er nur zu ihm und von ihm reden konnte. Im Jahre 1450, wo der hl. Bernardin von Siena aus dem Orden des hl. Franciscus heilig gesprochen wurde, begab er sich nach Rom und diente während seines Aufenthalts daselbst den Kranken seines Ordens mit einer Liebe, die nur ein Heiliger ausüben kann. Als er nach Spanien wieder zurückgekehrt war, brachte er den größten Theil seines übrigen Lebens in den Klöstern von Sevilla, Saussaya und Alcala von Henarez in Castilien zu und schritt jeden Tag weiter in der Vollkommenheit. Er starb ruhig im Herrn den 12. Nov. 1463 und wurde nach seinem Tode von Gott durch viele Wunder verherrlicht. Sixtus V. sprach ihn heilig und machte im Jahre 1588 die Canonisationsbulle bekannt, während Innocenz XI. die Tagzeiten zu seiner Ehre in's römische Brevier einreihen ließ und, weil am 12. Nov. schon das Fest des hl. Papstes und Martyrers Martinus trifft, den 13. Nov. zu seinem Festtage bestimmte, weßhalb auch an diesem Tage sein Name im Mart. Rom. sowohl als im röm. Brevier vorkommt. Die verschiedenen Ordenszweige des hl. Franciscus aber, welche für den hl. Didacus einen höheren Ritus haben, [748] feiern sein Fest am 12. Nov. als seinem Todestage, und die Benedictiner, welcheam 13. Nov. selbst ein Ordensfest haben, am 16. Nov.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 748-749.
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