Ellinger, B.

[51] B. Ellinger, Abb. (13. Mai, al. 16. Juni). Der sel. Abt Ellinger des Klosters Tegernsee in Bayern war in entarteter Zeit ein treuer Wächter der Zucht und Ordnung, und ein muthiger Held gegen die Angriffe der Bösen. Um das J. 1016 erwählt, arbeitete er ununterbrochen für Abstellung eingeschlichener Mißbräuche und Hebung der Ordenszucht, zog sich aber dadurch große Widersprüche zu, die endlich so weit gingen, daß er wich und nach dem Kloster Niederalteich (im jetzigen Niederbayern) seine Zuflucht nahm. Während Ellinger daselbst dem Gebet und heiligen Uebungen ergeben war, erleuchtete der Herr die Seelen der widerspenstigen Söhne. Sie erkannten das Unrecht, das sie gethan, und baten den Abt flehentlich, wieder zu ihnen zurückzukehren. War er vorher dem Zorn und Hochmuth gewichen, so gab er jetzt dem demüthigen Bitten nach und kehrte zurück. Fast 40 Jahre lang stand er dem Kloster vor, und führte zur Erbauung Aller ein musterhaftes Ordensleben. Im J. 1056 rief ihn der Herr zum himmlischen Lohne. Viele Bedrängte erfuhren durch seine Fürbitte wunderbare Hilfe. In Bucelius Supplementen ist der sel. Abt Ellinger unterm 16. Juni aufgeführt. (Lech.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 51.
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