Epimachus, S. (4)

[72] 4S. Epimachus, M. (12. Dec., al. 10. Mai). Dieser hl. Epimachus war ein Martyrer zu Alexandria, der mit seinem Gefährten Alexander unter Kaiser Decius lange Zeit in einem unterirdischen Kerker schmachtete, dann, weil standhaft im Glauben verharrend, [72] nach unmenschlichen Peinigungen in das Feuer geworfen wurde und in demselben freudig sein Martyrium vollendete. Nach dem Berichte des hl. Dionysius von Alexandria ist er mit Stockschlägen und eisernen Krallen zerfleischt und zuletzt in ungelöschtem Kalk verbrannt worden. Seine Reliquien wurden nach Rom gebracht und in einer Gruft an der lateinischen Straße beigesetzt, wo etwas später fromme Christen auch den hl. Martyrer Gordianus beerdigten, weßhalb unser Heiliger im Mart. Rom. am 12. Dec. mit seinen Leidensgefährten Alexander, und am 10. Mai mit Gordianus genannt wird. Daß hier an zwei gleichnamige Persönlichkeiten zu denken ist, können auch die Bollandisten nicht darthun. Die Reliquien der hhl. Gordianus und Epimachus kamen später in die ehemalige fürstliche Benedictinerabtei Kempten im Allgäu. Im römischen Brevier werden sie am 10. Mai commemorirt mit einer neunten Lection. Im Proprium des Chores der Augsburger Kathedrale wird ihr Fest am 15. Mai eigens gefeiert sub ritu semidupl. – Als Attribut trägt der hl. Epimachus in der heil. Kunst einen Nagel in der Hand. Vom hl. Gordianus wird später die Rede seyn. (Febr. IV. 170. Mai II. 551.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 72-73.
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