Erardus, S.

[77] S. Erardus (Erhardus, Erchard, Frelmrd, Errard, Nerard), Ep. (8. Jan.) Von dem hl. Erhard ist nur so viel gewiß, daß er im 7. oder L. Jahrhundert, etwa nach Emmeram's Tod als Bischof in Regensburg lebte und wirkte, das dortige Nonnenkloster Niedermünster gründete, oder wenigstens seine Gründung veranlaßte, in demselben seine Grabstätte erhielt, als Heiliger verehrt wird und wirklich auch von Papst Leo IX. bei seiner Anwesenheit in Regensburg im J. 1052 in die Zahl der Heiligen zugleich mit dem hl. Wolfgang aufgenommen wurde. Er ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein leiblicher Bruder des Bischofs Hildniph von Trier, wenigstens stimmen die Biographen Erhard's und Hildulph's, sowie die bayerischen Geschichtschreiber hierin überein, während sie bezüglich ihres Vaterlandes von einander abweichen, indem die Einen Irland oder Schottland, die Andern Bayern selbst als solches bezeichnen. Nach Aventin hätte Erhard jedenfalls seine Ausbildung in Regensburg erhalten. Nach Andern soll er früher Bischof von Ardach in Irland gewesen seyn, und sein dritter Bruder Albert, welcher in Regensburg an seiner Seite liegt, Erzbischof in Assall. Auch wird dem hl. Erhard die Taufe und Heilung der hl. Odilia zugeschrieben, obwohl wieder andere Zeugnisse für Eberhard oder Erhard, Abt von Ebersheimmünster an der III (eine deutsche Meile unterhalb Schlettstadt), sprechen, während Andere diesen Eberhard für identisch halten mit unserem hl. Erhard. Nach einem alten Martyrologium von Prag sind zur Zeit Kaisers Karl IV. einige Reliquien des hl. Erhard dorthin übersetzt worden. In Regensburg wird er als ein Diöcesanpatron verehrt und sein Fest am 19. Jan. (als dies fixus) sub ritu dupl. maj. gefeiert; im Augsburger Proprium findet sich sein Fest ebenfalls, jedoch sub ritu semid. Dagegen ist sein Name im Mart. Rom. nicht angegeben. (I. 533. 1108.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 77.
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