Famianus, S.

[159] S. Famianus, C. (8. Aug.) Dieser Heilige war in Köln im J. 1090 geboren als der Sohn Godschalks und seiner Gemahlin Giumera, und hieß eigentlich Suardus. Achtzehn Jahre alt entschloß er sich nach Rom zu pilgern, und überhaupt die heil. Orte Italiens zu besuchen. Auch nach Spanien wallfahrtete er, und kam bis Compostell. Von seinem 25sten Jahre an führte er am Flusse Minho bei einer Kirche der hhl. Cosmas und Damianus ein strenges und abgetödtetes Leben. Von dem allgemeinen Rufe der Heiligkeit des neuentstandenen Ordens von Citeaux angezogen, bat er um Aufnahme in denselben, die er mit Freuden erhielt. Zwei Jahre nachher erhielt er von seinem Obern Erlaubniß, eine Pilgerreise nach Jerusalem anzutreten, und das Grab unseres Herrn zu besuchen. Nach drei Jahren zurückgekehrt, erhielt er in Rom die höhere Mahnung, nach Gallese (Galletium) an der Tiber zu ziehen. Er folgte dem höheren Rufe und wohnte dort bei einem frommen Manne, Namens Ascarus. Nach 15 Tagen erkrankte er und starb am 8. Aug. 1150. Sein Grab ward alsbald viel besucht und durch Wunder verherrlicht, so daß Papst Hadrian IV. schon im J. 1154 sich veranlaßt sah, den Suardus unter dem Namen »Famianus« feierlich unter die Zahl der Heiligen zu setzen. Im folgenden Jahrhundert wurde unter seiner Anrufung eine Kirche erbaut und mit vielen Ablässen versehen, ähnlich der Marienkirche zu Assisi. Des Heiligen Leib fand man vor 100 Jahren noch unversehrt. Nach Decret der S. R. Congr. vom 3. Dec. 1701 darf der Cistercienser-Orden das Fest des hl. Famian rit. dupl. feiern. Sein Namefindet sich auch im Martyrologium der Cistercienser, aber nicht im Mart. Rom. (II. 389. VI. app. 813.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 159.
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