Felix I, S. (109)

[182] 109S. Felix l., Papa M. (30. Mai). Dieser heil. Felix, von Geburt ein Römer, regierte als der 26ste Papst die Kirche fünf Jahre lang unter den Kaisern Claudius und Aurelian von 269 bis 274. Er hatte den hl. Dionysius zum Vorgänger, und den hl. Eutychianus zum Nachfolger. Die morgenländische Kirche war damals schon einige Jahre lang durch Paulus von Samosata beunruhigt. Dieser war Bischof von Alexandria, und verband unpriesterlichen Wandel mit Irrthum. Man untersuchte seine Sache in zwei zu Antiochia gehaltenen Concilien; allein er wußte als ein gewandter, listiger Mann sich immer der gerechten Verdammung zu entziehen. Als ihn die Väter eines dritten im J. 269 in derselben Stadt gehaltenen Concils der Ketzerei und mehrerer Laster überwiesen und in Folge dessen den Kirchenbann über ihn verhängt und einen gewissen Domnus an seine Stelle gewählt hatten, wußte er sich noch mit Gewalt in seinem Bisthum und in seiner bischöflichen Wohnung zu halten. Die Streitfrage wurde endlich dem von Palmyra nach Antiochia zurückkehrenden Kaiser Aurelian vorgelegt. Dieser, obwohl Heide, entschied, daß die bischöfliche Wohnung demjenigen übergeben werde, welchem der Bischof von Rom und die Bischöfe von Italien sie zuerkennen würden – ein Beweis von dem Ansehen des Nachfolgers Petri in jener Zeit. Felix entschied natürlich gegen den Paulus, und seine Antwort war vermuthlich in dem Briefe an Bischof Maximus von Alexandria enthalten, von dem wir noch ein Bruchstück besitzen, das eine treffliche Erklärung der katholischen Lehre über das Geheimniß der Menschwerdung enthält, entgegen der Irrlehre Pauls, der behauptete, Jesus sei bloßer Mensch gewesen, in dem das Wort durch seine Wirkung wie in seinem Tempel wohnte. Das Concil von Ephesus, der hl. Cyrillus von Alexandria und der hl. Vincenz von Lerin führen jenen Brief an. Wenn das Buch über die Päpste erzählt, Felix habe befohlen, daß die heil. Geheimnisse über den Gräbern der Blutzeugen gefeiert werden, so haben wir uns darunter doch wohl mehr die Bestätigung einer althergebrachten Sitte, als eine Einführung derselben zu denken. Felix starb in der Aurelianischen Verfolgung zwar nicht eines gewaltsamen Todes, aber erschöpft von Leiden für die Kirche, weßhalb er schon von dem Concil von Ephesus und von dem hl. Cyrillus den Namen eines Martyrers erhielt, welchen ihm auch das Mart. Rom. beilegt, sowie gleichfalls das röm. Brevier, wo er am 30. Mai sub ritu simpl. gefeiert wird. (VII. 236.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 182.
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