Florentina, S. (2)

[225] 2S. Florentina, V. (20. Juni). Diese heil. Jungfrau, die Tochter des Herzogs Severianus von Carthagena (span. Stadt in der Provinz Murcia), wurde von Jugend auf in der Furcht Gottes erzogen, gelobte dann ewige Jungfrauschaft, sammelte viele Jungfrauen um sich und lebte mit ihnen, meistens im Kloster St. Maria de Valle zu Ecya, in großer Heiligkeit; endlich starb sie daselbst als Leiterin mehrerer Klöster. Ihr Tod fällt in das 7. Jahrhundert, und ging ihr Name auch in das Mart. Rom. über. Die hhl. Bischöfe Leander von Sevilla, Fulgentius von Ecya (nachher von Karthago) und Isidor von Sevilla waren Brüder der hl., Florentina, deren Reliquien einige Zeit nach ihrem Tode nach Sevilla, beim Einfalle der Mauren aber nach dem Dorfe Berzocanum, der Diöcese Piacenza im Herzogthum Parma, gebracht und daselbst nach längerer Vergessenheit im 14. Jahrhundert wieder aufgefunden wurden, worauf man in jener Diöcese die Heilige als eine Patronin zu verehren anfing. Um das J. 1595 kamen einige von ihren heil. Gebeinen auf Befehl Königs Philipp II. nach Murcia, der Hauptstadt des ehemaligen Königreichs in Spanien gleichen Namens, sowie nach dem Escurial (eigentlich San Lorenzo), einem berühmten Kloster und königlichen Schloß, sechs Meilen nordwestlich von Madrid, das von den Spaniern als das achte Weltwunder gepriesen wird. Vgl. S. Florentia1. (IV. 18.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 225.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: