[245] S. Frambaldus, Abb. C. (15. al. 16. Aug.) Vom Altd. fra (fram) = vor (prae), sehr, und bald = kühn, also: sehr kühn etc. – Der hl., srambald (frz. St-Fraimbourg, Frambourd, Frambaud), aus der Auvergne gebürtig, brachte seine Jugend am Hofe der Könige von Frankreich zu. Da er sich jedoch immer mehr nach der Freiheit der Heiligen sehnte, verließ er die Welt, um sich einzig mit der Ewigkeit zu beschäftigen. Anfangs zog er sich in das Dorf Ivri bei Paris zurück, wo er als Klausner lebte. Aus Furcht vor den Zerstreuungen, wegen der Nähe dieser Stadt, verschloß er sich nachher in die Abtei Micy (Miciacum), im Bisthume Orleans. Von da ging er nach Maine, wo er nach Butler (XI. 169) um das J. 542 starb. Obgleich er meistens als Einsiedler lebte, hatte er doch Schüler um sich und wird wohl deßhalb öfter Abt genannt. Seine Reliquien wurden später nach Senlis (Silvanectum, augustomagus), einer Stadt im jetzigen Departement Oise, gebracht, und da in der Stiftskirche seines Namens aufbewahrt. Im J. 1177 geschah eine Versetzung derselben, welcher König Ludwig VII. mit dem Legaten des heil. Stuhles beiwohnte. Ein Theil von ihnen kam im J. 1675 nach Ivri, in eine Capelle, welche den Namen des Heiligen trug. Das Andenken an diese Uebertragung wird daselbst am 1. Mai gefeiert; auch hat man unter Frambald's Schutz in der dortigen Pfarrei eine Bruderschaft errichtet. In dem neuen Martyrologium von Evreux wird er am 15. August genannt, den man für seinen Sterbetag hält. Die Bollandisten setzen ihn dagegen auf den 16. August. (III. 300.)