Franciscus Titelmannus (153)

[303] 153Franciscus Titelmannus, (12. Sept. al. 4. Oct.), geboren (nach Migne um das J. 1498) zu Hasselt, einer belgischen Stadt in der Provinz Limburg, lehrte nach Vollendung seiner Studien die Philosophie an der (im J. 1426 gestifteten) Universität Löwen (Lovanium). Hierauf trat er in den seraphischen Orden und legte auf dem Gebiete der heil. Wissenschaft eine große Gelehrsamkeit an den Tag. Er schrieb gegen Jakob Faber59 (Stapulensis), Mitglied der Sorbonne, später (1518) Bischof von Meaux, welcher der Hinneigung zur Reformation verdächtig war, und dessen Schriften etwas später in den tridentinischen Index kamen (jedoch mit der Clausel: donec corrigantur). Auch den Erasmus von Rotterdam und seine Irthümer bekämpfte er. Um sein Verlangen zu stillen, der strengern Observanz anzugehören, begab sich Franciscus nach Italien und kam nach Rom zu einer Zeit, in welcher der Capuciner-Orden ein General-Capitel hatte, in welchem er auch einen Sitz erhielt. Bald nachher mußte er als Lector der Theologie nach Mailand ziehen. Der gelehrte und heilige Mann starb nach Hub. Men. zu Anticoli im Kirchenstaate und zwar schon im J. 1537, nachdem er erst das 40. Lebensjahr vollendet und nur drei Jahre im Orden verlebt hatte. Gott verherrlichte seinen treuen Diener durch viele Wunder, und fand man seinen Leib nach vier Jahren noch unversehrt und wohlriechend. Am 4. Oct. gedenken seiner mehrere Legendisten. (Sept. IV. 4. Oct. II. 324.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 303.
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