Fulcraunus, S.

[328] S. Fulcraunus, Ep. (13. Febr.) Der hl. Mlcrannus stammte von adelichen Eltern (nach Butler von der berühmten Familie der Grafen von Soustancion) aus der Diöcese Lodeve in Languedoc ab, wurde gottesfürchtig erzogen, in den Wissenschaften gebildet und zum Priester geweiht. Ein Liebhaber der Keuschheit von Jugend an, bewahrte er dieselbe durch Gebet, häufiges Fasten und Nachtwachen unbefleckt bis zu seinem Ende. Nach dem Tode des Bischofs Theodorich von Lodeve wurde er einmüthig zu dessen Nachfolger erwählt. Er suchte zwar der Uebernahme des bischöflichen Amtes durch Flucht sich zu entziehen; allein er ward entdeckt und nach Narbonne geführt, wo ihm der Erzbischof Emmerich (Imericus, Aemericus) am 4. Febr. die bischöfliche Weihe ertheilte. In seinem neuen Amte war er ein wachsamer Hirt über seine Heerde, ein glühender Eiferer gegen das Laster, ein großer Wohlthäter der Armen und Kranken. Er stiftete das Kloster St. Salvator, restaurirte mehrere andere Klöster und Kirchen und wendete seine Freigebigkeit auch in besonderem Grade den Spitälern zu. In der ernstlichen Besorgniß, er möchte in seinem Eifer zum Tode eines abtrünnigen Bischofs beigetragen haben, legte er sich eine strenge Buße auf und machte dreimal eine Wallfahrt nach Rom. Am 13. Febr. 1006 starb er nach 57jähriger Verwaltung seines bischöflichen Amtes und wurde in der Kathedralkirche begraben. Wie im Leben verherrlichte ihn Gott auch nach dem Tode durch Wunder. Im J. 1127 erhob man seinen Leib, der bis zum J. 1572 unversehrt blieb, worauf ihn aber die Hugenotten ins Feuer warfen. Einige Theilchen seiner Reliquien werden übrigens noch zu Lodeve aufbewahrt, wo der hl. Fulcrann als zweiter Patron verehrt wird. (II. 710. But. III. 53.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 328.
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