Furseus, S.

[332] S. Furseus (Fursaeus), Abb. (16. Jan.) Der hl. Furseus stammte aus königlichem Geblüte, indem sein Vater Fintan (auch Fal. tan oder Philtan) König eines Theiles voo Irland war, wo der hl. Furseus längere Zeit einem Kloster (im Bisthum Tuam, bei dem See Orbsen) vorstand. Dort wurde er mit außerordentlichen Gesichten und Entzückungen begnadigt, durch welche sein Geistesleben wie auf Seraphsflügeln sich zum Himmel hob. Durch Unruhen im Vaterlande veranlaßt, setzte er mit seinen Brüdern Foillan und Ultan nach England über, wo er, unterstützt durch die frommen Spenden des Königs Sigebert, das Kloster Knobbersbury (später Burg-Castle in der Grafschaft Suffolk) stiftete. Bald aber übertrug er die Leitung dieses Klosters seinem Bruder Foillan und ging zu seinem andern Bruder Ultan in die Einsamkeit. Durch die Einfälle des Mercierkönigs Penda gestört, begab er sich später nach Frankreich, wo er durch Vermittlung des Königs Chlodwig II. und seines Ministers Erchenbalt (frz. Archambaud) das Kloster Lagny (Latiniacum – an der Marne, in der Diöcen Paris) gründete und daselbst täglich an Vollkommenheit und Verdiensten zunahm. Der Bischof von Paris, der die vortresslübla Eigenschaften und Tugenden des heil. Abtes kannte, nahm ihn zum Gehilfen für die Leitung seiner Diöcese in der Eigenschaft als Generalvicar oder Chorbischof. Er besaß die Gabe der Wunder in hohem Grade und starb um das J. 650 (nach Bucelin 655), nach Andern am 16. Januar, nach Trithemius am 4. März zu Froheins (Fursei-Domus oder Hamus) im Bisthum Amiens, da man eben unter seiner Leitung ein Kloster zu Peronne [332] baute. Erchenbald verordnete, daß sein Leichnam in der Kirche zu Peronne begraben werde, wo der Heilige dann als Patron der Stadt enoählt wurde, die später seiner Fürbitte die Befreiung zuschrieb, als sie im J. 1537 von Karl V. hart belagert wurde. Am 16. Jan. steht sein Name auch im röm. Martyrologium, und gedenkt Bucelin einer Translation seiner Reliquien am 25. Februar. (Jan. II. 35. But. I. 343. Lech., Buc.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 332-333.
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