Gerontius, S. (6)

[421] 6S. Gerontius, (5. Mai). im Mart. Rom. und auch von Papebroch Geruntius genannt, Erzbischof von Mailand, lebte in den schwer bedrängten Zeiten, da die Kriegsschaaren Odoakers das römische Reich umtürzten. Auch Mailand wurde von ihnen zerstört. Er hinderte, so viel er konnte, die Wuth der Barbaren. Ihm wird die Uebertragung der Reliquien der hhl. Marolus (23. April). Lazarus (11. Febr.) und Glycerius (20. Sept.) in die Basilica des hl. Simpliconus zugeschrieben. Nach Einigen hat er das Hirtenamt vom J. 466 bis 472 (womit jedoch die dem Officium entnommene Notiz über die Kriegslüge Odoakers nicht übereinstimmt), nach Andern vom J. 473 bis 479 verwaltet. Das Wahrscheinlichste ist, daß er vom J. 464–470 die Mailänder Kirche geleitet habe. So wenigstens gibt der Katalog der Mailändischen Bischöfe in der Ambrosianischen Bibliothek, den Papebroch zu seiner Exeg. de Epp. Mediolan. benützte, zu verstehen (vgl. Maji VII. sol. LXII.) In der Kirche des hl. Simplicianus fand er seine Ruhestätte. Im Erzbisthum Mailand genoß er stets kirchliche Verehrung. Sein Fest wird daselbst sub ritu dupl. begangen. Der hl. Karl hielt im J. 1583, nachdem seine Reliquien im J. 1517 wieder aufgefunden worden waren, eine feierliche Translation. (II. 43. 44.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 421.
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