Gratus, S. (6)

[478] 6S. Gratus, Ep. (8. Oct. al. 13. Mai). Dieser hl. Gratus, einem der edelsten Häuser Burgunds entsprossen, wurde um die Mitte des 7. Jahrhunderts Bischof von Chalon sur Saone (Cabillonium). Als solcher war er der zweite Nachfolger des hl. Lupus, welchem Gilderinus gefolgt war. Es ist jedoch aus seinem Leben wenig Zuverlässiges auf uns gekommen. Um das J. 648 wurde in seiner bischöflichen Stadt eine Synode gehalten, wo auch die hhl. Audoënus und Eligius zugegen waren. Wie es scheint, wirkte er mehr durch das Beispiel stiller Tugend, als durch große Thaten und Worte. Insbesondere liebte er die Einsamkeit, in die er sich öfter zurückzog, um sich Gott in ungetheilter Liebe sammt seiner Heerde zu empfehlen. Der Ort, wohin er zu diesem Zwecke sich begab, wurde später seine Grabstätte, nämlich St. Laurent am andern Ufer der Saone, nachmals ein Priorat, das der Abtei Isle-Barbe bei Lyon einverleibt war, und um welches allmälig die gleichnamige Vorstadt entstanden ist. Nach der gewöhnlichen Meinung ist er am 8. Oct. 652 gestorben. Gegen das J. 970 wurden nach Migne seine irdischen Ueberreste in das Kloster Parayles-Moines übertragen. Nach dem Proprium von Autun, welches auch die ehemaligen Diöcesen von Chalon und Macon umfaßt, wird sein Fest am 8. Oct. sub rita semid. gefeiert. (IV. 281.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 478.
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