Grimonia, S.

[529] S. Grimonia, V. M. (7. Sept. al. 29. April). Die hl. Grimonia (oder Germana) ist nach der Legende eine irische Prinzessin, welche heimlich den christlichen Glauben angenommen und das Gelübde ewiger Keuschheit gemacht hatte. Sie verließ ihr Vaterland[529] und flüchtete sich, da ihr heidnischer Vater sie zu einer Heirath nöthigen wollte, nach Gallien, wo sie nach Migne in einer Einöde in der Nähe von Verwand, einem Flecken in der ehemaligen Grafschaft Picardie, lebte. Doch hatte der Vater Mittel gefunden, sie zu entdecken, und ließ ihr, da sie sich weigerte nach Hause zurückzukehren, um seinem Willen gemäß dem Christenthum zu entsagen, den Kopf spalten. Nach Migne wird sie am 29. April zu St. Quentin verehrt; die Bollandisten aber haben sie am 7. Sept. Bei Butler (Räß und Weis) findet sie sich nicht, wohl aber in Alban Butler's Lives of Saints etc. und zwar ebenfalls am 7. Sept., wo dann nach dem Bollandisten Stilting noch bemerkt wird, daß auf dem Platze ihres Martyriums eine Kapelle erbaut worden sei, welche durch ihre Reliquien etc. berühmt wurde und nach und nach zu einer Stadt heranwuchs, die nach ihrem Ursprunge noch heut zu Tage La Capelle heißt. In den Kriegen des 15. Jahrhunderts seien ihre Reliquien in die Abtei der regulirten Kanoniker von Hénin Liétard, zwischen Douay und Lens, übertragen worden, wo sie zugleich mit der hl. Proba verehrt werde. Vgl. S. Germana3. (III. 80.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 529-530.
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