Helena (27)

[621] 27Helena, welche im Elenchus als Gemahlin des Königs Boleslaus von Polen vorkommt, war eine Schwester der Königin Magdalena von Oesterreich und Mitgründerin des Stiftes Hall in Tyrol. Sie gab, wie ihre Schwestern Magdalena und Margaretha, mitten in tief bewegter Zeit durch ihre unversehrte Reinigkeit und den freiwilligen Verzicht auf alle Freuden und Ehren der Welt, durch ihren Eifer für den Glauben und ihre Werke der Barmherzigkeit das Beispiel eines ächt christlichen Lebens. Ihre Eltern waren Kaiser Ferdinand I. und Anna, Tochter des Königs Ludwig von Ungarn. Der sel. Petrus Canisius hatte ihre geistliche Leitung übernommen. Alle drei fürstlichen Schwestern waren von dem Entschlusse beseelt, sich von der Welt zurückzuziehen und mit Leib und Seele sich dem Dienste Gottes zu weihen. Im J. 1564 legten sie, nach erlangter Zustimmung ihres kaiserlichen Vaters, das Gelübde der jungfräulichen Keuschheit ab und zogen sich 1568 mit andern gleichgesinnten Jungfrauen aus ihrem Hofstaate und von den edelsten Geschlechtern in das von ihnen eigens zu diesem Zwecke erbaute Stift Hall zurück. Helena wurde wegen ihrer heroischen Geduld im Leiden eine »Erfindung des heil. Kreuzes« genannt. †


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 621.
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