Helena, B. (9)

[618] 9B. Helena, (6. März), Herzogin von Polen, war die Tochter des Königs Bela IV. von Ungarn und im J. 1235 geboren. Von Kindheit an hielt sie nichts auf weltliche Ehren und Freuden und liebte Gott von ganzer Seele. Im J. 1256 wurde sie dem Herzog Boleslaus V. von Polen, zugenannt »der Fromme und Keusche«, zur Ehe gegeben. Obwohl sie gewünscht hatte, als Jungfrau dem Herrn dienen zu können, erfüllte sie doch, da Gott es anders wollte, alle Pflichten einer Frau und Mutter mit größter Bereitwilligkeit und ängstlichem Eifer. Ihre Ehe war glücklich, und alle ihre Kinder wurden und blieben fromm und gottesfürchtig. Sie war, obgleich von irdischer Herrlichkeit umgeben, einfach in ihren Kleidern, in Speise und Trank, in allen Lebensbedürfnissen. Ihre Wohlthätigkeit gegen die Armen machte sie dem ganzen Volke beliebt; man ehrte in ihr weniger eine Fürstin, als eine Mutter. Nach dem Tode ihres Mannes, welcher im J. 1279 eintrat, zog sie sich in das Clarissinnenkloster zu Gnesen zurück, wo sie den Rest ihrer Tage in der Uebung aller Tugenden zubrachte. Sie starb am 6. März 1298. Man verehrte sie alsbald als eine Heilige. Ihr Cultus, anfänglich von Papst Urban VIII. gutgeheißen, wurde am 22. Sept. 1827 neuerdings bestätigt. (Mg.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 618.
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