Heliconis, S.

[623] S. Heliconis, M. (28. al. 20. Mai). Vom Griech. Ελικνώ = ein bekannter Berg in Böotien, wo man sich den Hauptsitz der Musen dachte. – Die hl. Martyrin Helikonis litt im J. 244 zu Korinth unter den Kaisern Gordianus und Vhilippus. Sie ist eine jener Blutzeugen, an denen Gott die Kraft und Wahrheit des Evangeliums durch die herrlichsten Wunder erwiesen hat. Das Feuer schadete ihr nicht, [623] die schwersten Verwundungen konnten sie nicht tödten, auf ihr Gebet zerbrachen die Bilder der Götzen; umsonst legte man sie in ein glühendes Bett und warf sie den wilden Thieren zur Beute hin. Nachdem alle Todesarten und Martern an ihr erschöpft waren, ging sie durch die Enthauptung zu den ewigen Freuden ein. Der Ort ihrer Geburt für diese Erde, den die meisten Thessalonich oder Thessalien nennen, ist nicht zuverlässig ermittelt. Das Jahr ihres Triumphes ist dagegen nicht zweifelhaft. Unter Kaiser Gordianus ward sie durch den Präfecten Perennius eingezogen und gepeinigt; jenem folgte im Jahr 244 Philippus, der die Untersuchung und Procedur durch seinen Statthalter Justinus fortsetzen ließ. Leider sind aber die Acten unächt oder wenigstens bis zum Grade der Unächtheit interpolirt, weßhalb wir nähere Auszüge nicht geben wollten. Obige kurze Notizen gibt auch das römische Martyrologium. (VI. 736–744.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 623-624.
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