Helladius, S. (3)

[626] 3S. Helladius, (18. Febr.), Erzbisbos von Toledo in Spanien, wo er auch von angesehenen Eltern geboren wurde, war zuerst königlicher Minister und wohnte als solcher im J. 589 dem Concilium von Toledo bei. Da er aber das weltliche Treiben mißachtete und mehr die Einsamkeit liebte, so trat er im J. 597 oder 601 in das von dem gothischen Könige Athanagildus in einer Vorstadt von Toledo, nicht weit vom Flusse Tajo (Tagus), erbaute Benedictiner-Kloster, welches von einer benachbarten Villa den Namen Agallia hatte. Hier wurde er im J. 605 zum Abte erwählt und leuchtete durch seine hervorragenden Tugenden so sehr, daß er im J. 613 nach dem Tode des Erzbischofs Aurasius sein Nachfolger werden mußte. Als solcher starb er im J. 632 und wurde in der Kirche cet hl. Leocadia beigesetzt. Sein Nachfolger wurde sein Diakon Justus, dessen Verdienste auch den hl. Helladius zieren, da er nach den Bollandisten (Sept. I. 100) sein Schüler war. Ein anderer seiner Schüler und Diakone war der hl. Ildephons, welcher später Bischof von Sevilla wurde und von hl. Helladius besonders seine unerschöpfliche Liebe gegen die Armen rühmt. Auch heißt es von ihm, daß er nicht blos in den theologischen [626] Wissenschaften außerordentliche Kenntnisse besaß, sondern auch in der diplomatischen Kunst sehr bewandert war. Uebrigens war er streng zegen sich, liebreich und klug im Benehmen gegen Andere, ein frommer Diener Gottes und ein eifriger Hirt der ihm anvertrauten Seelen. Ob es wahr ist, daß auf des hl. Helladius Veranlassung durch den gothischen König Sisebut die Juden aus dem Reiche vertrieben wurden, wissen wir nicht. Sein Name findet sich zum 18. Febr. auch im Mart. Rom. (III. 79–82.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 626-627.
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