Henricus Garnettus (42)

[645] 42Henricus Garnettus, (3. Mai), ein Jesuit, gewöhnlich Garnet genannt, war zu Kettingham im J. 1555 geboren und lehrte nach seiner Profeß zu Rom die mathematichen Wissenschaften mit einem Rufe, welcher nach Migne (Anhang) dem des berühmten Clavius gleichkam. Ins Vaterland als Provincial seines Ordens im J. 1586 zurückgekehrt, bemühte er sich mit ebenso viel Eifer us Erfolg, dort den katholischen Glauben aufrecht zu erhalten. Nachdem er 20 Jahre lang mit Segen gewirkt hatte, benützten die Feinde des katholischen Glaubens die bekannte Pulververschwörung, um sich eines gefürchteten Gegners zu entledigen, indem sie ihn anklagten, zu diesem schrecklichen Beginnen gerathen oder es doch befördert zu haben.22 Allerdings hatte er davon gewußt, aber nur unter dem Siegel der heil. Beicht, wobei er alle ihm zu Gebot stehenden Mittel anwendete und namentlich seine ganze Beredtsamkeit erschöpfte, um die Verschworenen von ihrem abscheulichen Unternehmen abzubringen. Obwohl er nun ganz unschuldig war und von den Verschwornen selbst noch auf dem Blutgerüste für unschuldig erklärt wurde, ward er doch von den erbitterten Feinden des kathol. Glaubens verurtheilt, zuerst gehängt und dann geviertheilt zu werden. Die Execution geschah am 3. Mai 1606. Eine ungeheure Volksmenge war gegenwärtig, »den großen Jesuiten«, wie ihn selbst seine Feinde nannten, sterben zu sehen. In England verehren ihn die Katholiken als Martyrer des Glaubens und des Beichtgeheimnisses. (Men. S. J. 25.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 645.
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