Hieronymus Vaglegho (68)

[710] 68Hieronymus Vaglegho, (25. Juli), ein Dominicaner, dessen Seligsprechung nach Marchese (IV. 211) einst eifrig betrieben wurde, war am 12. Jan. 1562 zu Madrid von frommen Eltern geboren. Sein Vater hieß Diego (Jakob) Vaglegho, die Mutter Isabella Mexia. In der heil. Taufe bekam er den Namen Victor. Er studirte zu Valladolid und trat, um den Versuchungen und Gefahren der Welt zu entgehen, in seinem 17. Jahre in den Orden der Predigerbrüder. Nun erhielt er den Namen Hieronymus. Eine arme unglückliche Frau, Isabella di Soto, welche von der Inquisition als Ketzerin dem weltlichen Arm übergeben und von diesem zum Feuertod verurtheilt worden war, brachte er durch die Kraft des göttlichen Wortes zur Wiederannahme des katholischen Glaubens und rettete sie mittelst der göttlichen Gnade zugleich vom zeitlichen und ewigen Untergange. Von dieser Zeit an führte er ein ganz abgetödtetes, allen Arten von Strengheiten ergebenes Leben. Arme und Hilfsbedürftige zu unterstützen war ihm ein Hochgenuß, und in der Pflege der Kranken zeigte er, was heldenmüthige Liebe vermag. Auf den eigenen Schultern trug er sie ins Spital, in und außer dem Kloster sammelte er Almosen für sie. Wie sehr Gott derlei Liebeswerke gefielen, gab eines Tages die wunderbare Vermehrung von Brod und Fleisch zu erkennen, das er vertheilte. Marchese erzählt auch andere Wunder, welche vor und nach seinem Tode auf seine Fürbitte gewirkt wurden. Er starb am 5. Juni 1597. Die Bollandisten haben ihn am 25. Juli unter den »Uebergangenen«. (IV. 3.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 710.
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