Hildegundis, B. (2)

[741] 2B. Hildegundis, Vid. (6. Febr.) Diese sel. Hildegundis war eine Tochter Hermanns und Hedwigs, aus dem gräflichen Geschlechte der Lidtberg, im vormaligen Erzstifte Köln. Sie war an den Grafen Lothar von Arensberg verheirathet und gebar ihm zwei Söhne, von denen Theodorich frühzeitig starb, Hermannus22 aber ins Kloster Kappenberg ging. Auch Hildegundis trat in ihres Sohnes Fußstapfen. Denn wie nach den Bollandisten (Apr. II. 264) bereits ihre jüngste Schwester Gertrudis und ihre Mutter Hadwigis sich in das Prämonstratenserkloster Dünwald zurückgezogen hatten, so gab sie sich jetzt selbst dem nämlichen frommen Zuge hin, der in ihrem Geschlechte gleichsam heimisch war, und stiftete im J. 1166, nachdem sie eine Wallfahrt nach Jerusalem gemacht hatte, das Kloster Mehre (Mehr, Meere) bei Neuß (vgl. Hermannus22), das sie der Leitung des Propstes Ulrich von Steinfeld übergab. Nebst ihr nahm auch ihre Tochter Hadwigis (S. 598) daselbst den Schleier. Ihre Stiftung, welche zur schönsten Blüthe gedieh, wurde von Erzbischof Reinold von Köln im J. 1166 bestätigt, und Papst Alexander III. erließ zu deren Gunsten eine Bulle im J. 1179. Die fromme Stifterin starb am 6. Febr. 1183. Man begrub sie in den Chor der Laienschwestern, und soll ihr Sarg zweimal wieder zum Vorschein gekommen seyn, bis man sie zum dritten Male nicht mehr dorthin, sondern vor dem Hochaltare begrub. Ihre Tochter, die hl. Hadwigis, starb als Nachfolgerin ihrer Mutter in der Würde einer Oberin um das Jahr 1200. (I. 917.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 741.
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