Hildelitha, S.

[741] S. Hildelitha, Abbat. V. (24. al. 23. März, 22. Dec.) Die hl. Hildelitha, welche auch unter den Namen Heldelida, Hildelida, Hildelidis, Hildilid, Hidelitta, Hildelicha, Hyldilicha, Hilda, Edihildis etc. vorkommt, war nach den Bollandisten (Febr. I. 305) die Lehrerin der hl. Ethelburga1 und ihre Nachfolgerin als Abtissin von Barking (Bercingum, Birkengum) bei London. Im Leben des hl. Bischofs Erconwaldus von London wird bei den Bollandisten (Apr. III. 781) erzählt, er habe die hl. Hildelitha um das J. 680 aus der Bretagne (de partibus transmarinis) herbeigerufen, um Frauenklöster in England zu begründen und seine Schwester Ethelburga ins klösterliche Leben einzuführen. Uebrigens war Hildelitha von Geburt eine Engländerin und hatte um die Mitte des 7. Jahrhunderts diesseits des Kanals den Schleier genommen, ob in Faremoutier oder in Chelles, ist ungewiß. Sie war so voll von göttlicher Liebe, daß sie in allen Tugenden Lehrerin und Vorbild war. Unter ihren geistlichen Töchtern befand sich auch die hl. Cuthburga, nachmals Abtissin von Winburn. Das Kloster Barking blühte [741] also unter ihrer Leitung in geistlicher Zucht und ward eines der berühmtesten in der Grafschaft Essex. Der hl. Aldhelmus widmete ihr an erster Stelle ein Buch, das er über das Lob der Jungfräulichkeit (de laudibus virginitatis) verfaßt hatte (Aug. VI. 698). Von Wundern, sagt ihr Biograph, sei zwar nicht viel bekannt geworden, aber die Heiligkeit des Lebens erweise sich vorzüglich im Glauben, der durch die Liebe thätig ist; ihre heil. Thaten seien mit desto glänzenderen Schriftzügen im Himmel aufgezeichnet, je dunkler (unbekannter) dieselben auf Erde seien. Die Zeit ihres Wirkens als Abtissin begreift das Ende des 7. und den Anfang des 8. Jahrh. Drei blinde Frauen, von denen die eine die hl. Hildelitha, die andere die hl. Ethelburga, die dritte aber die hl. Wulfida anrief, erhielten auf deren Fürbitte das Augenlicht. Die neuern Martyrologien nennen unsere Heilige am 22. Dec., die ältern am 24. März. Im Elenchus steht ihr Name nicht. (III. 484–486.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 741-742.
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