Hucbertus, S. (1)

[777] 1S. Hucbertus (Hubertus), Mon. (30. Mai). Dieser hl. Hucbertus, auch Hubertus und Hugbertus genannt, war Mönch zu Bretigny (Britanniacum, Brittenacum) an der Oise im Bisthum Soissons. Nach Migne wäre er der Sohn des Herrn von Bretigny gewesen und im 6. Jahrh. geboren. In der bei den Bollandisten aufgenommenen alten Lebensbeschreibung wird der Vater Petrus und die Mutter Anna genannt. Bereits in seinem 12. Lebensjahre soll er ohne Vorwissen seiner Eltern das Klosterleben angetreten haben. Zwar kamen die Eltern später ins Kloster, und namentlich bot dabei die Mutter Alles auf, um ihren geliebten Sohn zur Heimkehr zu bewegen. Dieser aber blieb seinem Entschlusse getreu, und so erhielt er denn zuerst vom Vater, dem des Sohnes Festigkeit und verständige Gegenrede keineswegs mißfiel, dann aber auch von der Mutter die Einwilligung [777] zum Bleiben im Kloster. Der alte Biograph erzählt weiter, die Eltern hätten nun im entsprechenden Sinne ihr Testament gemacht; der Sohn aber habe in allen Tugenden zugenommen und ein sehr abgetödtetes Leben geführt, wobei er das durch sein strenges Fasten sich Ersparte den Armen gegeben habe. Deßungeachtet habe er schwere Versuchungen und Kämpfe zu bestehen gehabt. Dann fügt der Biograph viel Wunderbares bei, daß nämlich bei seiner Primiz, bei welcher er 20 Jahre alt gewesen, drei Bischöfe (von Soissons, Laon und Noyon) sich eingefunden, der hl. Hucbert aber bei der darauf folgenden Primiztafel in gewohnter Entsagung die Speisen alle einem Bettler, der sich eingestellt, gereicht und in diesem Christum selber gespeiset habe etc. Weiter folgt noch eine Menge von demselben bei Lebzeiten gewirkter Wunder, und endlich eine himmlische Ankündigung seines Todes, und dieses selige Ende selbst. Nach Papebroch lebte der hl. Hubert 22 Jahre im Kloster und starb im J. 712, während ihm Mabillon und Bucelin 30 Klosterjahre und ein Alter von 42 Jahren beilegen, Lechner aber ihn im J. 753 sterben läßt. Nach Migne wird er im Bisthum Soissons verehrt. (VII. 271.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 777-778.
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