Ida, S. (2)

[2] 2S. Ida, Gandav. (20. Juni). Diese hl. Ida war in der Kirche des hl. Johannes zu Gent, der jetzigen Hauptstadt der belgischen Provinz Ostflandern, begraben und daselbst hochverehrt. Als aber die hochberühmten und sehr beglaubigten Reliquien der hhl. Bavo und Livinus, sowie anderer Heiligen, dahin kamen, erhielt die Kirche, welche Kathedrale ist, den Namen des hl. Bavo, wodurch denn das Andenken der hl. Ida sehr in den Hintergrund trat. Da später der im J. 1567 zum ersten Bischof von Gent ernannte berühmte Exeget Cornelius Jansenius2 die zur Zeit einer Verfolgung verborgenen Särge seiner Kirche visitirte, fand er auf einem derselben eine Inschrift mit den Worten: »Reliquien der hl. Jungfrau und Martyrin Ida«, während ein altes Manuscript, das bei der Kirche des hl. Johannes aufbewahrt wurde, sie die Mutter der hl. Ursula nennt, aber von ihrem etwaigen Martyrium nichts erwähnt. In dem Verzeichnisse der Genossenschaft der hl. Ursula, welches die Bollandisten in ihrem neuesten Bande dem Jesuiten Crombach entnommen haben, finden sich zwar am 21. Oct. (IX. 263) zwei angebliche Gefährtinnen derselben mit dem Namen Ida, von welchen die eine zu St. Trond (Trudonopolis) verehrt, die andere mit einer hl. Odilia nach Huy (Huyum) bei Lüttich übertragen worden seyn soll; daß aber eine davon die Mutter der hl. Ursula gewesen sei, davon findet sich nichts bei Crombach. Nach Ferrarius, welchen die Bollandisten am 20. Juni ebenfalls citiren, wäre die zu Gent verehrte hl. Ida eine Wittwe und Martyrin gewesen. (IV. 26.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 2.
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