Ignatius Delgado, V. (10)

[29] 10V. Ignatius Delgado. (12. Juni, al. 11. Juli), Bischof von Mellipotamia und Martyrer in Tonkin, war zu Ende des Jahres 1763 zu Villa-Feliche in Aragonien geboren und trat jung in den Dominicaner-Orden. Im J. 1790 sandten ihn die Obern nach Tonkin, und 4 Jahre darauf bekam er die bischöfliche Würde. Später unter Papst Pius VI. wurde er apostolischer Vicar und nahm zu seinem Coadjutor den ehrwürdigen Dominicus21 Henares. Nahe an 48 Jahre hatte er der Spendung der geistlichen Wohlthat in Tonkin obgelegen; da wurde er am 29. Mai 1838 zu Kien-Lao gefänglich eingezogen und dann nach Vi-Hoang abgeführt, wo der Statthalter residirte. Dort wurde er ins Gefängniß geworfen, verhört, dann nochmal verhört und endlich zum Tode verurtheilt. Schon aber hatten die grausamen Martern, die er hatte erdulden müssen, seine Auflösung herbeigeführt und zwar nach Pachtler (S. 352) am 12. Juni 1838, während bei Migne der 11. Juli als sein Todestag angegeben ist. Als die Mandarinen seinen Tod vernahmen, ließen sie seinen Leib an den Ort der Hinrichtung bringen; der Henker schlug ihm das Haupt ab, welches man drei Tage öffentlich aufgesteckt ließ. Dann warf man es in einem Korbe mit Steinen in den Fluß, wo er am tiefsten war. Jedoch fand es ein christlicher Fischer nach 31/2 Monaten, und es war noch gänzlich unversehrt. Sein übriger heil. Leichnam ruht zu Bin-Chu. Vorübergehend ist des Ehrwürdigen auch in W.W. (II. 485) gedacht. (Mg.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 29.
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