Jacobus Venetus, B. (41)

[110] 41B. Jacobus Venetus, Mon. (31. Mai). Dieser sel. Jakob war zu Venedig geboren. Sein Vater starb ihm schon, da er noch ein kleiner Knabe war; die Mutter ging, wie er zum Jünglinge gewachsen war, in das Cistercienserkloster St. Maria Celeste zu Venedig. Einen Antheil an der Erziehung des Knaben hatte nebst der Mutter auch seine [110] fromme Großmutter. Von Jugend auf der Frömmigkeit ergeben und darin aufalle Weise angeleitet, verschenkte er binnen wenigen Tagen sein ganzes Vermögen an die Armen und trat im Alter von 17 Jahren in den Orden des hl. Dominicus. Er stand in der Folge gegen seinen Willen als Superior den Klöstern zu Forli, Faënza, San Severino und Ravenna vor, wollte aber schließlich für immer in Forli bleiben, wo er sehr streng lebte, viel betrachtete, betete und weinte, gegen Arme und Gebrechliche ungemein freundlich und gutherzig war, Wunder an den Kranken that und viele Entzückungen hatte. Obwohl vom fressenden Krebs geplagt, blieb er bei den heftigen Leiden immer ruhig und heiter. Seinen Tod vorauswissend, starb er im 83. Jahre seines Alters am 31. Mai 1314. Er wurde in der Klosterkirche begraben, und es geschahen durch seine Anrufung viele Wunder. Schon im nächsten Jahre 1315 that sich eine Bruderschaft zusammen, um die Verehrung des Seligen zu befördern. Diese Verehrung wurde zuerst vom Papste Clemens VII. im J. 1526 zu Forli, dann von Paul V. auch zu Venedig und endlich von Gregor XV. in dem ganzen Predigerorden erlaubt. Im Martyrologium dieses Ordens steht er ebenfalls am 31. Mai und heißt Jacobus Salomonius, welche Benennung auf sein Geschlecht sich bezieht. Nach Migne wird er knieend abgebildet; er hat ein Kreuz in der Hand, eine Lilie und andere Blumen. Auch nach Bologna kamen Reliquien des Seligen in die Kirche des hl. Dominicus. (VII. 458.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 110-111.
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