Jacobus de Certaldo, B. (33)

[108] 33B. Jacobus de Certaldo, (13. April). Dieser sel. Jakob von Certaldo, einem Flecken bei Florenz, war aus der ansehnlichen Familie der Guizzo entsprossen, nahm nach Marangoni im J. 1230 im Kloster St. Justus und Clemens9 zu Volterra das Kleid des Ordens von Camaldoli und übte eine staunenswerthe Strenge gegen sich. Daselbst wurde ihm die Seelsorge über die Pfarrgemeinde anvertraut. Zweimal, nach dem Tode der zwei Aebte Martinus und Nikolaus, zum Abte erwählt, weigerte er sich standhaft, eine so verantwortliche Bürde auf sich zu nehmen. Als jedoch ein dritter Abt, Namens Michael, gestorben war, setzte ihm die Brüderschaar im Vereine mit dem Bischofe so lange zu, bis er die Leitung des Klosters auf sich nahm, aber nur auf kurze Zeit. Die Seelsorge sagte ihm mehr zu; er ward darum wieder Pfarrer und leitete viele Sünder auf den Weg des Heiles zurück, bewog auch Viele, durch die evangelischen Räthe sich zu heiligen. Auch seinen Vater bewog er bereits im J. 1239 zum klösterlichen Leben, und unter dem Ordensgeneral Gerardus, welcher von 1274–1291 das Kloster leitete, ließ sich der letzte noch lebende Bruder des sel. Jakob, Namens Ingeramius (dessen Patron in keinem Heiligenverzeichnisse sich findet), als Laienbruder das Ordenskleid geben. Im J. 1292 am 13. April rief der Herr unsern sel. Jakob zu sich; man verehrte ihn gleich als Seligen, und Viele fanden auf seine Fürbitte wunderbare Hilfe. Im Jahre 1579 und im Jahre 1642 fanden Uebertragungen statt. (II. 152. Lech. Buc.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 108.
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