Jacobus, S. (24)

[105] 24S. Jacobus, Erem. (19. Nov.). Dieser Heilige stammte aus einem edlen Geschlechte in der Nähe von Constantinopel, widmete sich mit fünf Brüdern dem Waffendienste underwarb sich durch Geschick und Muth des Kaisers Leo des Armeniers Gunst. Ein sechster Bruder, Herpelin mit Namen, [105] wählte das Klosterleben, betete unaufhörlich für das Wohl seiner Brüder und gewann aus ihnen Jakob für ein heiliges Leben. Die beiden Brüder beschlossen nun nach Jerusalem und Rom zu wallfahrten und hierauf in Frankreich sich niederzulassen, wo damals viele Heilige lebten. Ihr väterlich Erbe theilten sie unter die Armen und behielten nur das zur Reise Unentbehrlichste. Hierauf bestiegen sie zu Constantinopel zwei verschiedene Schiffe. Jakob's Schiff ward an die afrikanische Küste verschlagen, das des Herpelin aber kam nimmer zum Vorschein. Nach seiner Rückkehr forschte Jakob vergeblich nach seinem Bruder, trat dann eine zweite Reise an und wurde wieder durch einen Sturm nach Jaffa (Joppe) getrieben, worauf er die heiligen Orte in Palästina besuchte. Auf einer dritten Fahrt landete er auf Corsika, wo man ihn, nachdem ihn die Matrosen gänzlich ausgeplündert und dann auf dem Ufer zurückgelassen hatten, für einen Spion hielt und mannigfach mißhandelte. Seine Geduld verschaffte jedoch seinen Verfolgern bessere Einsicht und ihm endlich die Freiheit wieder, und so kam er nach Rom, von da nach Lucca und Genua, wo ihn der Bischof 14 Jahre lang zu bleiben bewog. Endlich wanderte er nach Frankreich, wohin er nach Feller (III. 626) im J. 859 kam. Nach Butler war es der Ruf der Heiligkeit des Bischofs Fridegis7 von Clermont, der ihn veranlaßte, die Auvergne zu seinem Aufenthaltsorte zu wählen, wo er einige Zeit als Einsiedler lebte. In der Folge zog er sich nach Berry zurück, und da man ihm von einem in der Nähe von Bourges gelegenen Kloster von der Regel des hl. Benedict sprach, ließ er sich als Gast darin aufnehmen und führte daselbst ein strenges Bußleben. Mit Einwilligung des Grafen Robert baute er später eine Zelle an dem Flusse Saudre mit einer Kapelle zum Messelesen. Aus dem gräflichen Hause erhielt er täglich das Essen, das er aber dem größern Theile nach wieder an die Armen verschenkte. Seinen Tod setzt man in das J. 865. Man beerdigte ihn in seiner Kapelle, wo in der Folge ein Kloster entstand. Die an seinem Grabe geschehenen Wunder verbreiteten seine Verehrung in mehreren Orten von Berry. Er steht auch im Elenchus. In Migne (Dict. icon.) ist er aufgeführt als Jacques de Sancerre (Saxiacum) und zwar als Eremit, Gartenarbeit treibend. Andere haben ihn anders (But. XVII. 129.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 105-106.
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