Johanna (107)

[206] 107Johanna, eine Gräfin von Luxemburg, (26. al 11. Nov.), entsagte nach Sintzel freudig allen Eitelkeiten der Welt, schlug die glänzendsten Heiratsanträge aus, kleidete sich in den demüthigen Habit des dritten Ordens und trat mit Einwilligung ihrer Eltern in das Kloster zu Moncel in Frankreich, wo sie um das J. 1404 selig im Herrn entschlief und in der Klosterkirche beerdigt wurde. An ihrer Seite ruht das Herz ihres sel. Bruders, des Bischofs und Cardinals Petrus von Luxemburg, den die Bollandisten am 2. Juli (I. 486–628) behandeln, wo sie S. 512 nr. 17 zugleich eine kurze Charakteristik von dieser seiner überaus geliebten Schwester geben und von ihr sagen, sie sei sanft gewesen wie eine Taube, voll Unschuld und Tugend, und habe öfters den Bruder in geistlichen Dingen aufs Beste angeleitet. Oft auch pflogen sie Gespräche über religiöse Punkte; sie ermunterten und ermahnten sich zur Tugend und Gottesliebe. Sie standen, mit einem Worte, wie auch schon S. 507 nr. 118 bemerkt ist, im lebendigsten geistlichen Verkehr. Der Selige verfaßte für sie eine Abhandlung über das geistliche Leben, empfahl sterbend sie aufs Wärmste seinem Bruder Andreas und bat ihn, zu sorgen, daß die Schrift ihr als ein Andenken von ihm zugestellt werde. Johanna ist in Born's Seraph. Sternenhimmel am 11. Nov. abgehandelt. †


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 206.
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