Johanna (29)

[192] 29Johanna vom heil. Geiste, (28. Jan.), eine Ursulinerin zu Autun, lernte bei einem Besuche zu St. Chamond (Castrum S. Anne mundi2), wo ihre Schwester unter dem Namen »Francisca von der heiligen Dreifaltigkeit« Ursulinerin war, diesen Orden kennen, worauf sie dann auch selbst im J. 1615 in denselben trat und im J. 1616 zu St. Chamond das Gelübde der Keuschheit ablegte. Ihre Tugenden wurden Ursache, daß sie nicht lange nachher von ihrem Beichtvater angewiesen wurde, in Autun ein neues Haus ihres Ordens zu errichten und dorthin als Oberin mit zwei Mitschwestern gesendet wurde, wo sie denn auch im J. 1617 eintraf. Im J. 1620 wurde sie zur vollständigen Profeß, die mittels Ablegung der drei Ordensgelübde geschah, zugelassen. Sie betrieb die Aufrichtung von einigen neuen Ordenshäusern in Burgund, deren sie in kurzer Zeit sechs gründen half. Da sie wahrnahm, daß die Klöster ihres Ordens eine ganz ungleiche Lebensart pflogen, veranlaßte sie eine Zusammenkunft aller Oberinnen ihres Ordens im Umfange des Bisthums Autun, auf der sie sich vereinigten, die zu Paris übliche Ordenssatzung in allen diesen ihren Conventen einzuführen. Nachdem sie 21 Jahre lang mit ausgezeichnetem Lobe die Stelle einer Oberin innegehabt hatte, legte sie dieselbe nieder und zog sich ganz zurück, bis sie nach Armeleduc gesendet wurde, wo sie am 28. Jan. 1642 gottselig starb. (Tagb. I. 80.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 192.
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