Johanna, B. (6)

[187] 6B. Johanna, V. (16. Jan). Diese sel. Johanna wurde nach Einigen geboren zu St. Maria in Bagno (S. Mariae in Balneo), einem am Savio (ad Sapin) gelegenen Flecken in Toscana, nach Anderen aber zu Fontechiuso (Fons clausus) in Toscana, jedoch nicht zu Baja in Unteritalien, wie es bei Lechner u. A. heißt. auch nicht zu Bagnarea (Balneoregium) im Kirchenstaate, wie Andere meinen, und auch im alten »Heiligen-Lexikon« steht43. Sie führte in dem nahe bei Bagno gelegenen Camaldulenser-Kloster St. Lucia als Laienschwester ein heiliges Leben und starb im J. 1100 oder 1105. Einmal vertrieb sie durch die Kraft ihrer Fürbitte die Pest, und bei ihrem Tode läuteten die Glocken von selbst. Dieses und die Wunder, wodurch sie der Herr nach ihrem Hinscheiden veherrlichte, erwarben ihr die Verehrung des Volkes. Nachdem das Kloster St. Lucia zerstört worden war, kam ihr heil. Leib in die Stadt Bagno selbst. Am 1. Mai 1287 fand nach Bucelin, der sie »heilig« nennt, eine Uebertragung statt, eine andere aber im J. 1506. Nach Migne hat Papst Pius VII. im J. 1823 ihre unvordenkliche Verehrung bestätigt. Unmittelbar darauf ist aber bei Migne ebenfalls am 16. Januar noch eine sel. Johanna aufgeführt, die gleichfalls Laienschwester und von Fontechiuso, aber eine Valombrosanerin seyn soll, was aber sicherlich ein Irrthum ist. Bei den Bollandisten findet sich am 16. Jan. nur eine B. Johanna. (II. 59.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 187.
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