Johannes Epirota, B. (193)

[300] 193B. Johannes Epirota M. (18. April). Dieser sel. Johannes, welcher auch den Beinamen de Janina hat, war aus Janina (Joannina, Janna) in Alt-Epirus gebürtig, begab sich nach dem Tode seines Vaters als Jüngling nach Constantinopel, wo er seinen Lebensunterhalt durch ein Handwerk (welches, ist nicht gesagt) verdiente, sich aber dabei den Neid seiner Handwerksgenossen zuzog, welche ihn sofort anklagten, als habe er früher zu Tricca in Thessalien den christlichen Glauben abgeschworen und sei Mohammedaner geworden, jetzt aber wieder zum Christenthum übergetreten. Johannes behauptete jedoch standhaft, er sei immer Christ gewesen und wolle es auch bleiben. Nachdem sie ihn nun zuerst durch Drohungen, dann durch Schmeicheleien von seinem Vorsatze abzubringen vergebens versucht hatten, schlugen sie ihn unmenschlich und führten ihn dann ins Gefängniß. Nach vielen andern Qualen wurde er endlich zum Feuertode verurtheilt. Schon lange trug er ein heftiges Verlangen in sich, seinen Glauben und seine Liebe zu Christus mit der Hingabe seines Lebens bezeugen zu können; darum sprang er freudig auf den brennenden Scheiterhaufen. Als dieses aber die Mörder sahen, rissen sie ihn erzürnt wieder zurück, enthaupteten ihn und übergaben ihn dann erst dem Feuer. Dieses geschah im 15. Jahrhunderte. Nach den »Attributen der Heiligen« (Hannover 1843) trägt er (S. 86) Ketten und Schwert. (II. 609.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 300.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: