Johannes II., S. (2)

[208] [208] 2S. Johannes (12. Jan. al 6. März), der 44. Bischof von Jerusalem, der zweite dieses Namens, findet sich bei den Bollandisten (Jan. I. 719) unter den Uebergangenen, wobei sie bemerken, daß zu ihrer Zeit eben ein gelehrter Karmeliter das Leben desselben herauszugeben beabsichtige, in welchem er seine Heiligkeit und öffentliche Verehrung behaupte. Dieser Bischof ist nun citirt in einem Werke des Holländers Johannes Palaeonydorus, d.i. von Oudewater (aqua vetus), auf welchen sich auch die Hagiologen Molanus, Galesinius, Ferrarius u. A. berufen, da sie alle mit ihm diesen hl. Bischof Johannes II. am 12. Jan. als an seinem Todestage erwähnen. Irrig genug zieht das alte »Heiligen-Lexikon« (S. 1058), und nach demselben auch Zedler (XIV. 1006), sowie das »Allg. Mart.« (S. 14), den Beinamen Palaeonydorus mit dem Orte Oudewater und die Bezeichnung »Holländer« (Batavus) auf den fraglichen hl. Johannes II. selbst, als ob nämlich dieser hl. Bischof Johannes von Jerusalem ein Holländer aus Oudewater gewesen wäre und den Beinamen Palaeonydorus oder ab Aqua-Veteri gehabt hätte, während doch gerade bei Zedler (26, 270) dieser Johannes Palaeonydorus oder Oudewater als ein holländischer Karmeliter sammt seinen 10 Schriften und mit dem Bemerken angeführt wird, daß er seinen Zunamen von seinem Vaterlande46 erhaltenhabe. In einem handschriftlichen Horarium Sanctorum wird dieser hl. Bischof Johannes am 6. März genannt. Nach dem Tractate über die Bischöfe und Patriarchen von Jerusalem, welchen der Bollandist Papebroch dem III. Bde. des Maies (pag. XIX. nr. 86) voranschickte, war dieser Johannes II. der 42. Bischof und der 1. Patriarch von Jerusalem, welcher vom Jahre 389–415 regierte. Ebenso steht auch bei Zedler (XIV. 448). Unter ihm wurde der Leib des hl. Stephanus entdeckt. Daß er aber ein Karmeliter gewesen sei, wie Einige behaupten wollten, wird von Papebrochin Abrede gestellt. Nach W.W., wo er öfter (III. 775. V. 628. VII. 845) erwähnt wird, wäre er bezüglich der Origenistischen Streitigkeiten und der Pelagianer etwas schwankend gewesen. Dagegen heißt es in (Jan. I. 479. nr. 33) in einem Allegat aus Theodoret: »Um dieselbe Zeit (d.i. um das Jahr 412) leitete die Kirche von Jerusalem Johannes, ein durchweg ausgezeichneter Mann, welcher der Nachfolger des Cyrillus war«. (I. 479. 719.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 208-209.
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