Johannes Ludovicus Bonnard (492)

[362] 492Johannes Ludovicus Bonnard, (1. Mai), ein Martyrer in Tong-king, welcher nach Pachtler (S. 354) am 1. Mai 1852 enthauptet wurde. Sein Beatificationsproceß ist in Rom anhängig. In den von Sr. Eminenz dem Cardinal Wiseman mit einer Vorrede versehenen »Neuen Siegespalmen katholischer Martyrer« ist S. 150–174 sein ganzes Leben und Wirken, sowie sein Martyrium ausführlich erzählt. Hienach wurde der Franzose Jean Louis Bonnard, welcher den anamitischen Namen Huong hatte, geboren zu S. Christot-en-Sarret am 1. Mai 1824, so daß also sein erster und zweiter Geburtstag auf den nämlichen Monatstag treffen. Der Erzbischof M. D. A. Sibour von Paris weihte ihn zum Priester, und zwei Monate später schiffte er sich ein nach Tong-king, wo er um Ostern 1850 ankam. Der apostolische Vicar Mgr. Retord, welcher sein Leben beschrieb, sendete ihn nach dem Dorfe Ke-Bang, um die dortige Pfarrei und auch die von Ke-tring zu besorgen. Später besuchte er die Gemeinde von Boi-Xuien, wo er aber am 21. März 1852 auf Anzeige eines heidnischen Mandarins verhaftet wurde. Nachdem er mit seinem Katecheten Kim und seinem Schüler Ba viele Leiden, die er in einigen Briefen an Mgr. Retord rührend beschreibt, erduldet und mehrere Verhöre muthig bestanden hatte, wurde er endlich am 1. Mai 1852 enthauptet. Die Mandarinen wollten zwar seinen Leib den Christen dadurch entziehen, daß sie ihn in einen Fluß versenkten; aber die Christen fanden ihn bald zugleich mit seinem Haupte, welches ihm in einem Sacke unter den Arm [362] gebunden war, und so wurde er denn im Collegium des Mgr. Retord feierlich bestattet. †


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 362-363.
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