Johannes Parens (625)

[374] 625Johannes Parens, (28. Juni etc.), ein Franciscaner, welcher nach den Bollandisten in Art. Mart. an diesem Tage als B. Incognitus, also anonym (s. oben S. 37 bei Incognitus) vorkommt, und zwar wegen eines Sarkophages, der im Convente des hl. Franciscus bei dem Flecken Ornano (S. Maria de Ornano) auf Corsica von den Einwohnern andächtig besucht zu werden pflegte. Dieser »Unbekannte« wird aber von Antonius Terrinca als Johannes Parens genommen, welcher in Hub. Men. und Art. Mart. (hier als »selig«) am 1. Januar genannt wird, obwohl nach Ansicht der Bollandisten beide Tage willkürlich gewählt sind. Uebrigens wurde von Terrinca anerkannt, daß wegen mißverstandener Decrete des Papstes Urban VIII. die Gebeine unsers Johannes, welche in einem Schränkchen ausgesetzt waren, in die Sacristei gebracht und der öffentlichen Verehrung entzogen worden sind, was nicht nothwendig gewesen wäre, wenn er bis dahin eine unvordenkliche Verehrung genossen hat. Jetzt sei es schwer, diese Verehrung wieder herzustellen. Was nun den Johannes Parens selbst betrifft, so war er nach Hub. Men. ein geborner Florentiner und hatte in Civita-Castellana eine hohe weltliche Stelle, die er aber dann verließ, um Minorit zu werden. Er war der erste Provinzial, welchen der hl. Franciscus nach Spanien schickte, und nach dem Tode des hl. Franciscus wurde er Ordensgeneral. Er starb auf Corsica im J. 1250. In Hub. Men. ist überdieß ein Incognitus de Ornano am 18. März angegeben mit dem Beifügen, er werde von den frommen Betern an seinem Grabe als S. Franciscus Surrigius erklärt. (V. 334.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 374.
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