Johannes Tientialbene, BB. (204-205)

[307] 204–205BB. Johannes Tientialbene et Johannes ab Avellino, (11. Juni, al. 9. 11. Mai, 2. Jul.), zwei Laienbrüder des Minoriten-Ordens, sind bei den Bollandisten am 11. Juni neben einander gesetzt, weil Beide zu Todi begraben liegen, obgleich der Erste dem 13., der Andere dem 14. Jahrhunderte angehört. Johannes Tientialbene war ein Gefährte des sel. Juniperus und wirkte an Blinden, Lahmen und andern Kranken viele Wunder. Bei Wadding heißt er Johannes Falter; der Beiname stammt aus dem Italienischen und heißt eigentlich Tien ti al bene, d. i., »Halte dich an das Gute,« was vermuthlich sein Wahlspruch war, den er besonders den Leuten gegenüber häufig aussprach. Im Art. Mart. steht er am 9. Mai, an welchem Tage ihn die Bollandisten (II. 358) unter den »Uebergangenen« aufführen. – Johannes von Avellino, bei den Bollandisten auch Joannes de Alviano und Joannes Arminius Monforte genannt, wurde im J. 1250 zu Avellino im Neapolitanischen von angesehenen Eltern geboren, zeigte in seiner Jugend eine besondere Vorliebe für das Soldatenleben, welche ihm aber ein Franciscaner benahm, worauf er dann in den Orden trat und in allen Tugenden solche Fortschritte machte, daß er die Bewunderung Aller auf sich zog. Um dieser zu entgehen, bat er seine Obern um Versetzung. Sie schickten ihn daher nach Umbrien, wo aber so viele wunderbare Heilungen durch ihn geschahen, daß er aus Demuth Gott um die Entziehung der Wundergabe bat. Er starb am 11. Juni 1313 und wurde zu Todi in der Kirche der hl. Illuminata begraben. Bei Migne kommt er zweimal vor, nämlich im Hauptwerke (II. 87) als B. Jean Arminio und im Anhange (II. 1473) als B. Jean Arminio de Montfort. Beide Male wird ihm der 11. Mai zugeschrieben, der aber nach den Bollandisten nicht richtig ist. (II. 487.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 307.
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