Johannes, S. (63)

[239] 63S. Johannes Parmensis Abb. (22. al. 8. Mai). Dieser hl. Johannes war der Sohn adeliger Eltern aus Parma und wurde aus dem Mutterleibe geschnitten, da seine Mutter während der Geburt gestorben war (um das J. 915). Später erhielt er zu Parma ein Canonicat, pilgerte sechsmal nach Jerusalem, nahm daselbst den Habit und erlangte nach seiner Zurückkunft von Bischof Sigfried die Würde eines Abtes im Kloster St. Johann Evangelist in seiner Vaterstadt im J. 975. Er hatte viele Mönche unter sich, ließ die Statuten seines Klosters auf der Synode von Ravenna confirmiren, wirkte Wunder, glänzte durch alle Tugenden, regierte das Kloster 7 Jahre und starb selig im Herrn im J. 982. Nach Bucelin wäre er im J. 976 gestorben, nach Migne aber, wo er auch Juan heißt und als erster Abt des genannten Klosters bezeichnet ist, um das J. 640, was wohl ein Druckfehler seyn wird, wie deren bei Migne viele vorkommen. Papst Gregor VII. schrieb ihn unter die Heiligen. Am 8. Mai (II. 285) steht eine Translation angemerkt, die nach Bucelin im J. 1588 geschah. Die Bollandisten haben sein Leben nach einem ungenannten gleichzeitigen Mönche des nämlichen Klosters, das auch bei Lechner benützt ist. (V. 179.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 239.
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