Johannes, SS. (44)

[229] 44SS. Johannes, Antonius14 et Eustachius2 MM. (14. al. 24. April). Diese Heiligen, von denen die ersten zwei Brüder, waren vornehme Littauer am Hofe des Großfürsten Olgerd. Zur Erkenntniß der Wahrheit geführt, wurden sie von einem Priester Nestorius getauft. Ihre Weigerung, an Fasttagen verbotenes Fleisch zu essen, brachte ihnen Marter und Tod. Am 14. Jun. wurde Antonius, am 24. April Johannes und am 13. Decbr. Eustachius (Eustochius) aufgehängt, nachdem dem Letztern ehevor noch der Leib grausam zerfleischt, die Schenkel gebrochen, und das Haar aus dem Kopfe gerissen war, letzteres besonders deßhalb, weil er sich standhaft geweigert hatte, das Haar und den Bart sich abscheren zu lassen, wie es die feueranbetenden andern Littauer thaten. (Andere Acten geben die Aufeinanderfolge so: [229] Am 24. April wurde Johannes, am 14. Jan. Antonius, am 31. Decbr. Eustachius aufgehängt.) Dieß geschah nach dem Jahr 1328 (nach Butler gegen das J. 1342). Ihre Leiber wurden in der Dreifaltigkeitskirche bei den Basilianern begraben, und sie werden von der unirt-russisch-griechischen Kirche zu Vilna (Wildau, Wilenski) am 14. April verehrt, obwohl sie nicht an diesem und überhaupt nicht an gleichem Tage gelitten haben. In einem russischen Kalender sind sie abgebildet in Hofkleidung (aulico in habitu) nebst Kreuz und Schwert; Johannes ist in der Mitte, und er und Antonius tragen einen Hut auf dem Kopfe. (II. 265.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 229-230.
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