Justus, SS. (44)

[574] 44SS. Justus, Orontius et Fortunatus70, (26. Aug.), drei Martyrer, welche als Patrone zu Lecce (Lycium, Aletium). zwischen Otranto und Brindisi, verehrt werden. Nach einer uralten Tradition der Stadt Lecce soll der hl. Justus vom hl. Apostel Paulus während seines Aufenthaltes zu Korinth nach Rom geschickt worden seyn und an den Kisten von Lecce gelandet haben. Dort habe er sich als Gast bei einem gewissen Orontius aufgehalten, den er dann sammt dem Fortunatus und mehreren Verwandten derselben zum kath. Glauben bekehrte und taufte. Von hier aus ging er nach Rom, und als er dort seine Aufträge besorgt, sich wieder nach Lecce zurückbegeben und Vielen, welche inzwischen von Orontius unterrichtet worden, die Taufe ertheilt hatte, reiste er mit Orontius und Fortunatus nach Korinth zurück, wo der hl. Paulus den Orontius zum Bischof von Lecce weihte und ihm den Justus selbst als Gehilfen in Verkündigung des Evangeliums mitschickte. Zu Lecce angekommen, verbreiteten sie in der ganzen Provinz den katholischen Glauben, bis endlich Justus und oroulius in der Neronianischen Verfolgung am 26. Aug. 68 nach verschiedenen Qualen mit dem Marterthum gekrönt wurden. Fortunatus folgte dem oroulius auf dem bischöflichen Stuhle und starb ebenfalls als Martyrer. – So die uralte Tradition der Stadt Lecce, wo diese drei Heiligen seit unfürdenklichen Zeiten (mit Ausnahme weniger Jahre) hoch verehrt wurden, weßwegen denn auch die heil. Riten-Congregation unterm 13. Juli 1658 gestattete, daß dieselben auch ferner als Hauptpatrone von Lecce verehrt werden dürfen, dagegen aber nicht erlaubte, daß die oben erwähnte Lebensgeschichte der Heiligen in die Leetionen des Breviers aufgenommenen werde, weil sie, wie der Bollandist Pinius nachweist, nicht als vollkommen zuverlässig erkannt werden konnte. Auch im Mart. Rom. kommen ihre Namen nicht vor. Später wurden die Leiber dieser Heiligen verborgen und nicht wieder gefunden. Doch gibt es Reliquien von ihnen an mehreren Orten, und in Lecce werden sie noch immer als Hauptpatrone verehrt. Bei den Bollandisten sind sehr viele Wunder angeführt, die auf ihre, namentlich des hl. oroulius, Fürbitte an verschiedenen Kranken geschahen. (V. 764–776).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 574.
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