Kalendio

[592] Kalendio, auch Calendio und Kalandion, wird bei den Bollandisten (Jul. IV. * 88) als der 49. Patriarch von Antiochia angegeben. Er folgte im J. 482 auf den Patriarchen Stephanus III., wurde aber schon im J. 485 vom Kaiser Zeno, der dann den Petrus Fullo an seine Stelle setzte, in die Verbannung gesagt. Dieser Petrus war aus einem Kloster der Akömeten, wo er das Geschäft eines Walkers (γναφεύς fullo) zu besorgen hatte, woher er seinen Beinamen erhielt. Er war nach W.W. (IV. 254) als Eutychianer aus dem Kloster vertrieben und dann Priester geworden. Als er dem Kalendio nachfolgte, war es schon zum Drittenmale, daß er den Antiochenischen Patriarchenstuhl einnahm. Kalendio's Wirken, namentlich gegen die Häresie, ist bei den Bollandisten (l. c. nr. 408) erzählt. Im J. 482 ließ er auch die Reliquien des hl. Eustathius4, eines seiner Vorfahrer auf dem Patriarchenstuhle, von Thracien oder Macedonien nach Antiochia bringen. Zuletzt wurde er, wie gesagt, vom Kaiser Zeno verbannt und mußte nach Aegypten wandern, wo er im Exile starb. Doch ist sein Todesjahr nicht angegeben. – In unser »Heiligen-Lexikon« glaubten wir ihn deßwegen aufnehmen zu sollen, weil ihn der Bollandist Petrus Boschius in seiner Abhandlung über die Patriarchen von Antiochia als einen sehr tugendhaften Mann rühmt, und dann insbesondere, weil der hl. Papst Gelasius1 ihn »ehrwürdig«, ja die im Jahr 485 zu Rom abgehaltene Synodesogar einen »heiligen Bischof« nennt, wie die Bollandisten (l. c. nr. 409) angeben. †


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 592.
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