Katharina (12)

[596] 12Katharina, (25. Oct. al. 2. Nov.), Königin von Bosnien, die Tochter des Herzogs Stephan von Illyrien, war mit dem Könige Thomas von Bosnien vermählt, aus welcher Ehe sie einen Prinzen bekam, den sie fromm in aller Gottesfurcht aufzog. Ws die Türken in Bosnien mit einem großen Heere eingefallen waren und dort allerlei Gräuel verübten, wollten sie auch den König Thomas zur Abschwörung seines Glaubens zwingen. Da er sich weigerte, zogen sie ihm bei lebendigem Leibe die Haut ab, während der Sohn, entmuthigt durch die seinem Vater zugefügten Qualen, zur Lehre Mohammeds übertrat. Groß war die Betrübniß Katharina's über dieses Unglück, das sie an ihrem Sohne erleben mußte. Sie raffte in der Eile einige Kostbarkeiten zusammen und floh nach Italien. In Rom ward die unglückliche Fürstin vom Papst Sixtus IV. mit aller Liebe und Güte aufgenommen. Sie schloß sich nun um so inniger an Gott an, trat in den 3. Orden des hl. Franciscus, empfing vom Papste selbst das demüthige Kleid desselben und legte in seine Hände nach dem Probejahr auch die Gelübde ab. Sie lebte von da an nur noch dem Gebete und guten Werken. Sie selbst wurde arm vor vielen Spenden an die Armen. Sie beklagte ihr Unglück nicht, konnte aber nie das Geschick ihres Sohnes vergessen, um dessen Bekehrung sie eifrig zu Gott flehte. Nach dem ihr der Herr ihr nahe bevorstehendes Hinscheiden geoffenbart, bereitete sie sich auf den hochwichtigen Augenblick sorgsam vor, namentlich durch öftern Gebrauch der heil. Sacramente. Nach kurzer Krankheit, bei der sie nochmal das allerheiligste Sacrament empfing, das in Begleitung einer großen Zahl der vornehmsten Personen Roms zu ihr in Procession getragen wurde, ging die Verheißung des Herrn an ihr in Erfüllung. Selig starb sie im Herrn am 25. Oct. 1478, im 54. Jahre ihres Alters. Ihr Leichnam ruht vor dem Hochaltare der Frnciscanerkirche Aracöli in Rom. Auch in Hub. Men. ist sie am 25. Oct. genannt mit dem nämlichen Todesjahre; aber im S. M. steht sie am 2. Nov. (Born. II. 423).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 596.
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