Kellacus, S.

[598] S. Kellacus, (1. Mai), Bischof von Killala (Alada) in Irland, stammte aus dem Geschlechte der Könige von Connaught (Connacia). Nach alten Quellen war er der Sohn des Königs Eugenius mit dem Beinamen Bel oder Belus, und dieser ein Sohn des Kellanus, des Sohnes Aliidi Molt', des Sohnes David's, des Sohnes Fiacrius', weßwegen er auch in dem Martyrologium von Tallaght Kellacus Hua Flachrach d.h. »aus dem Geschlechte des Fiacrius«, heißt. Als sein Vater in einem Kriege seinen Wunden erlag, war Kellacus Mönch in dem vom hl. Kieranus2 gegründeten Kloster Cluain (Cluania) und ließ sich von den Vornehmen des Landes bereden, den erledigten Königssitz einzunehmen, ungeachtet sein Abt Kieranus dagegen war. Bald aber bereute er tief diesen Schritt, kehrte reuig in sein Kloster zurück und führte von nun an ein heiliges Leben. Später wurde er zum Priester und kurz darauf zum Bischof von Killala1 (Kill-Alaid) in der irischen Provinz Connaught geweiht. Als solcher zeichnete er sich neben hoher Frömmigkeit durch Freigebigkeit gegen Arme und Studierende aus. Da er aber den Haß eines irischen Großen, Namens Guarius, obwohl völlig unverdient, sich zugezogen hatte, wurde er auf der in dem See Claonloch gelegenen Insel Etgair, wo er einige Zeit lang ein einsames Leben führte und von seinem Bruder Muredath öfter besucht wurde, in einem Walde von 4 gottlosen Klosterbrüdern, die früher seine Begleiter waren und sich hiezu von Guarius hatten dingen lassen, grausam ermordet und zu Eiscreach beerdiget, wohin er von zwei Hirschen in einer Bahre gebracht wordenseyn soll. Diese Erzählung von den zwei Hirschen hat auch Menzel (I. 406) in die Symbolik aufgenommen. Der hl. Kellach lebte um das J. 600. Das Mart. Rom. und Butler haben ihn nicht. (I. 104–107).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 598.
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