Laurentinus, SS. (1)

[694] 1SS. Laurentinus et Soc. MM. (3. Febr.). Der hl. Laurentinus, auch Laurentius, war der Vaters-Bruder (patruus) und der hl. Ignatius2 der Mutter-Bruder (avunculus), so wie die hl. Celerina1 die Großmutter des hl. Diakons und Bekenners Celerinus1, von welchem die Bollandisten am 3. Febr. (I. 321–328) ausführlich handeln. Da im I. Bande (S. 592) nur Weniges hierüber vorkommt, wollen wir hier Einiges nachtragen. Der hl. Celerinus1 war, wie seine oben bezeichneten Verwandten, wahrscheinlich aus Karthago in Afrika, hielt sich aber auch öfter in Rom auf. namentlich zur Zeit der Decianischen Verfolgung, wo er im J. 250 gefangen und gemartert wurde, nach einiger Zeit aber frei nach Afrika zurückkehrte und dem hl. Bischofe Cyprianus das in Rom Vorgefallene erzählte. Von ihm findet sich auch ein Brief an den Bekenner Lucianus, in welchem er ihm gratulirt, daß er für Jesus im Gefängnisse zu leiden habe etc., und sich [694] schmerzlich darüber beklagt, daß seine Schwester vom Glauben abgefallen sei etc. Später ordinirte ihn der hl. Cyprianus zum Lector seiner Kirche, was er dann dem Klerus und Volke in einem Briefe anzeigt, in welchem er den hl. Celerinus wegen seines Glaubenseifers und seiner übrigen Tugenden außerordentlich lobt, dabei bemerkend, derselbe habe hierin nur seine Verwandten nachgeahmt, nämlich seine Großmutter Celerina, so wie seine Oheime Laurentinus und Ignatius, welche, dem Soldatenstande angehörig, auch als tapfere Kämpfer Christi sich gezeigt. Alle drei hätten schon früher den Martertod erlitten, wie denn auch ihre Namen alljährlich beim heil. Opfer rühmlich erwähnt würden etc. – Als nach dem Tode des hl. Papstes Fabianus das Schisma des Novatianus, mit dem sich der Afrikaner Novatus vereinigt hatte, entstand, wurde auch unser hl. Celerinus mit andern Bekennern hinein gezogen, und sie stimmten auch wirklich bei, als Novatianus zum Gegenpapst erwählt wurde. Als sie aber dessen unwürdiges Gebahren erkannten, bereuten sie ihren Fehler und kehrten zur kirchlichen Gemeinschaft zurück, indem sie den hl. Cornelius als rechtmäßig gewählten Papst anerkannten und ihm treu anhingen. Vom hl. Celerinus findet sich dann weiter nichts mehr, als daß er dem hl. Papste Cornelius einen Brief vom hl. Cyprianus überbracht habe, in welchem er ihn über seine Verbannung tröstet etc. Ob aber der hl. Celerinus in Afrika neue Kämpfe zu erdulden gehabt habe, und welchen Todes er gestorben sei etc., das ist ungewiß. Im Mart. Rom. heißt es am 3. Febr. nur, derselbe habe 19 Tage lang im Gefängnisse in Ketten und Banden geschmachtet, durch Ertragung vielfacher Marterqual sich als einen preiswürdigen Bekenner Christi erwiesen und, indem er mit unüberwindlicher Standhaftigkeit im Kampfe den Widersacher überwunden, auch Andern den Weg zum Siege gebahnt. Dann werden seine hhl. Oheime Laurentinus und Ignatius, so wie seine Großmutter Celerina erwähnt mit dem Beifügen, daß diese früher die Marterkrone erlangt haben, und daß ein Brief des hl. Cyprianus von dem Lobe Aller Zeugniß gebe. (I. 321–328).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 694-695.
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