Leo, SS. (4)

[733] 4SS. Leo et Paregorius, MM. (18. Febr.) Dieser hl. Leo erlitt zu Patara in Lycien den Martyrertod, den er, entflammt durch das Martyrium des hl. Paregorius, seines Freun des, der einige Zeit früher gemartert worden war, sehnlichst wünschte. Von Jugend auf führte er ein Leben voll Selbstverleugnung und Keuschheit, indem er besonders den hl. Johannes den Täufer zu seinem Vorbilde wählte. Es war zur Zeit des Proconsuls Lollianus, da die Christen in Asien verfolgt und zum Götzendienste aufgefordert wurden. Da geschah es denn, daß der bereits greise hl. Leo welcher öfters an das Grab seines hl. Freundes Paregorius ging, um daseldst [733] zu beten, eines Tages wieder dahin über den Hauptplatz sich begab und auch am Tychäum (Tempel der Glücksgöttin) vorbeikam. Voll innigen Bedauerns über das schlimme Treiben der Verblendeten zerschlug er die brennenden Lampen und zertrat die Kerzen, welche dem Götzenbilde angezündet warm, indem er sprach: »Wenn eure Götter Kraft besitzen, mögen sie sich selbst vertheidigen«. Der Statthalter, wuthentbrannt über das sogleich Hinterbrachte, ließ den Heiligen auf dessen Rückweg ergreifen und zu sich führen, um ihn über seine Kühnheit zur Verantwortung zu ziehen. Nach ruhmvoller Vertheidigung des christlichen Glaubens und Verwerfung des Götzendienstes wurde er mit Geißelhieben gezüchtiget. Da der hl. Leo hierauf standhaft blieb, ohne auch nur zu seufzen, und mit muthvoller Beredsamkeit noch seinem Glauden Zeugniß gab, befahl Lollianus, ihn fort zu schleppen und in den reißenden Fluß zu werfen, was auch sogleich geschah. Nachdem der Heilige Gott gedankt, für seine Feinde gebetet und das Amen mit großer Freudigkeit wiederholt hatte, gab er seinen Geist auf. Sein Leichnam wurde dann in eine sehr tiefe Schlucht gestürzt, von den Seinigen jedoch schleunig herausgenommen und unter Lobpreisungen Gottes begraben. Die Zeit des Martyriums ist unbekannt. Es mag in das dritte oder vierte Jahrhundert fallen, vielleicht in die Zeit des Gallienus und Valerianus (259–270). Im Mart. Rom. sind diese Heiligen nicht enthalten, wohl aber in den griech. Menäen und in einigen lat. Martyrologien, wo ihre Namen auch am 16. Febr. stehen. Bollandus hat sie am 18. Februar. (III. 57–59).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 733-734.
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